Der Beitrag untersucht die österreichische Weiterbildungsförderung für Individuen und Betriebe vor der Frage, was im Rahmen der Programmplanung – oder der Programmevaluierung – als Erfolg der Weiterbildungsförderung verstanden wird.
Nahezu alle Förderungsprogramme verfolgen breite Zielsetzungen wie die Erhöhung der Beschäftigungssicherheit oder Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen, die durch die Weiterbildungsteilnahme erreicht werden sollen. Erfolg oder Mißerfolg einer Förderung wird allerdings vor allem an der (erhöhten) Bildungsbeteiligung selbst festgemacht. Die Frage, unter welchen Voraussetzungen Lebenslanges Lernen zu den gesellschafts-, sozial- und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen beitragen kann, wird dabei vernachlässigt.
Der Beitrag stellt einen konzeptionellen Rahmen vor, der skizziert, unter welchen Umständen eine Erhöhung der Weiterbildungsteilnahme zu den erwarteten Verbesserungen führen und eine Weiterbildungsförderung nachhaltig wirksam werden kann. Gemeinsamer Bezugspunkt beider Förderungsschienen ist dabei die berufliche Kompetenzentwicklung. Nur wenn Kompetenzentwicklung gelingt, neu gewonnene Kompetenzen am Arbeitsplatz erfolgreich eingesetzt werden können und es zu einem Interessenausgleich zwischen den betrieblichen Sozialpartnern kommt, führt mehr Weiterbildung auch zu den erwünschten Ergebnissen. Mit Hilfe des vorgestellten Rahmens werden ausgewählte Weiterbildungsförderungen auf Basis eigener empirischer Studien analysiert. Dabei wird auch klar, dass die Schwierigkeiten, bestimmte Zielgruppen – z.B. Geringqualifizierte und Kleinbetriebe – zu erreichen, nicht an einem Mangel an Motivation der Akteure, sondern an der für diese Zielgruppen oft erhöhten Komplexität der Aufgabe liegen, durch Weiterbildung die angestrebten Ziele zu erreichen.
What counts as success in further education and training?
This paper examines Austrian further education and training support for individuals and companies in the context of the question of what is understood to be a success of further education and training in the context of the planning of the framework, or of the evaluation of the programme.
Almost all the programmes of support have broad aims such as increasing job security or increasing the competitiveness of the companies which, it is hoped, will participate in the programmes of further education and training. The success or failure of a programme is, however, associated above all with the increased participation in education. The question of which pre-requisites are necessary for lifelong learning to be able to contribute to achieving societal, social, economic and political goals, is neglected.
The paper presents a conceptual framework, which outlines the circumstances under which an increase in participation in further education and training can lead to the expected improvements and be effective in the long-term. The common point of reference of both forms of support is the development of vocational competence. Only if competence is successfully developed, newly gained competences are successfully implemented in the workplace, and there is a reconciliation of interests between the social partners, can more education and training lead to the desired results. On the basis of empirical studies, selected programmes of further education and training support are analysed using the outlined framework. This reveals that the difficulties in reaching particular target groups, such as those with few qualifications and small businesses, are not caused by a lack of motivation on the part of the actors, but rather by the increased complexity of the task they face in trying to achieve their desired goals through further education and training.