wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

Karl Wilbers: Lernen in Netzen: Modernismen und Traditionen, Schismen und Integrationsversuche

In der aktuellen Auseinandersetzung mit Lernen in Netzen werden zwei Stoßrichtungen deutlich: Zum einen die, bei der es um die pädagogische Nutzung technischer Netzwerke, also um das „e-Learning“ geht, zum anderen die, bei der die Frage nach den sozialen und institutionellen Arrangements in Netzwerken der beruflichen Bildung eine Rolle spielt. Beide Stoßrichtungen, so eine der Hauptthesen des Beitrags, sind in vielfacher Weise miteinander verwoben, was sich beispielsweise anhand der aktuellen Präferenz für kooperatives Lernen bzw. für Communities zeigt, ebenso wie anhand der zunehmenden Bedeutung technischen supports in Berufsbildungsnetzwerken. Zu den wesentlichen Voraussetzungen für die Gestaltung von Berufsbildungsnetzwerken gehört, dass die im Netzwerk involvierten und agierenden Institutionen über entsprechende materielle und strukturelle Ressourcen verfügen, dass unter den Institutionen ein Vertrauensklima als Bedingung für die Entstehung von Communities herrscht und - hierin ist die unmittelbare Verbindung zur ersten Stoßrichtung zu sehen - dass auf der Basis von Informationstechnik Wissen nicht nur intra- sondern auch interorganisational zirkulieren kann.