Im Zentrum des Beitrages steht die Analyse von empirischen Daten zur Beurteilung der schulischen Übungsfirmenarbeit an österreichischen Handelsschulen und Handelsakademien durch die Lernenden. Sie umfasst die Daten von insgesamt fünf methodisch unterschiedlich angelegten Untersuchungen im Zeitraum von 1995 bis 2005 und konzentriert sich auf das Erklären von Akzeptanz und Motivation der Lernenden für die Lernform Übungsfirma.
Die Befunde zeigen im Wesentlichen drei Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung von Akzeptanz und Motivation (bei positiver Ausprägung) sowie von Demotivation und Abneigung (bei negativer Ausprägung) haben:
1) das Kompetenzerleben der Lernenden (ihre Einschätzung des Lernerfolgs und des Lernfortschritts in der Übungsfirma
2) ihr Wohlbefinden im sozialen Gefüge der Übungsfirma
3) ihr Autonomieerleben in der Übungsfirmenarbeit (ihre Abhängigkeit oder Unabhängigkeit von den Lehrkräften)
Die Diskussion dieser Einflussgrößen nimmt Bezug auf die Münchener Interessentheorie von Krapp et al. und daraus abgeleiteten theoretischen Überlegungen zur Förderung von Interessen und Motivation und zeigt Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für die Übungsfirmenleitung auf, die geeignet sind, die Motivation für die Übungsfirmenarbeit zu fördern.