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 bwp@ Ausgabe Nr. 11 | November 2006
Qualifikationsentwicklung und -forschung für die berufliche Bildung

Ausbildung, quo vadis? Reflexionen über den Zusammenhang von Qualifizierung und neuer Beruflichkeit


 

 


1. Abstract

Auch künftig wird der Beruf eine wichtige Funktion bei gesellschaftlicher Verortung und Integration von Menschen übernehmen. Dies wird bei einer individualisierten Beruflichkeit jedoch nur noch bedingt auf der jeweiligen fachlichen Spezialisierung und damit verbundenen Sozialaspekten beruhen. Immer wichtiger wird demgegenüber die ökonomische und lebenspraktische Situation einer Person sein.

Wenn eine normale Erwerbsbiographie, in der auf den Abschluss einer Berufsausbildung die dauerhafte Beschäftigung in eben diesem Beruf folgt, zukünftig nicht die Regel, sondern die Ausnahme darstellen wird, muss es einerseits darum gehen, jungen Menschen eine realitätsbezogene Berufsperspektive zu vermitteln, die nicht mehr (nur) auf eine lebenslange Vollzeitbeschäftigung in einem Berufsfeld ausgerichtet ist; andererseits sind Qualifizierungsziele und -inhalte an diesen neuen Gegebenheiten zu orientieren: Nur wer ein breites Berufsspektrum kennt, die Anforderungen des Berufs, seine unterschiedlichen Tätigkeitsfelder, (regionale) Arbeitsmarktchancen, aber auch seine eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten in Bezug auf diese Berufe einschätzen kann, wird in der Lage sein, sich in einer Ausbildung für den Arbeitsmarkt adäquat zu qualifizieren.

Der Beitrag analysiert Veränderungen von Beruflichkeit, setzt diese mit Ausbildung und Erwerbsarbeit in Verbindung und versucht vor diesem Hintergrund eine angemessene Perspektive moderner Ausbildung zu entwickeln, indem er diese nicht allein als Qualifikation betrachtet, sondern ebenso sozial unterstützende Aspekte einbezieht.