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 bwp@ Ausgabe Nr. 12 | Juni 2007
Qualifizierung von Berufs- und Wirtschaftspädagogen zwischen Professionalisierung und Polyvalenz

Wirtschaftspädagogisches Studium an der Uni Mainz – Bachelor und Master of Science (B.Sc/M.Sc) in Wirtschaftspädagogik


  

 


1. Vorbemerkungen zur Implementierung des Studienganges

Am 25.05.2007 hat der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Einrichtung des im April 2007 akkreditierten Bachelor- und Masterstudienganges of Science (B.Sc./M.Sc.) in Wirtschaftspädagogik zum Wintersemester 2007/08 beschlossen. Der Bachelor of Science in „Wirtschaftspädagogik“ wird zum Wintersemester 2007/08 am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften eingeführt; der darauf aufbauende Masterstudiengang (Master of Science in Wirtschaftspädagogik) soll zum Wintersemester 2009/10 eingerichtet werden. Der wirtschaftswissenschaftliche und der wirtschaftspädagogische Bachelor gehören zu den ersten großen Studiengängen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die nach dem Bologna Modell umgestellt werden.

Die Konzeption des Bachelor- und Masterstudiengangs of Science in „Wirtschaftspädagogik“ wurde auf der Basis einer systematischen Analyse des Ist-Zustandes und der Entwicklungstrends sowie der einschlägigen ordnungspolitischen Dokumente erarbeitet. Herangezogen wurden insbesondere die Empfehlungen sowie bereits entwickelten Studiengangsmodelle aus den anderen Bundesländern, die Beschlüsse der KMK (v. a. zu den curricularen Standards der Bildungswissenschaften, zur Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen, zur Akkreditierung, zu den Lehramtsstudiengängen, also die sog. Quedlinburger Beschlüsse), die Eckwerte des Verbandes für Lehrer an Wirtschaftsschulen für die Ausbildung in Bachelor- und Masterstrukturen, das rheinland-pfälzische Reformkonzept für die Lehramtsstudiengänge, und auch Ergebnisse einer einschlägigen Befragung der Sektion für Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der DGfE.

2. Ziele des Bachelor- und Masterstudiums Wirtschaftspädagogik

Die neuen Bachelor und Master treten an die Stelle des bisherigen wirtschaftspädagogischen Diplomstudiengangs „Diplom-Handelslehrer“. Das erklärte Ziel für diese neuen Studiengänge ist die strukturelle Sicherung und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der regional und überregional anerkannten Qualität der Fachausbildung von Wirtschaftspädagogen im Rahmen eines eigenständigen Studienganges. Hierin eingeschlossen ist die Entwicklung eines herausragenden, im nationalen und internationalen Wettbewerb sichtbaren Qualitäts- und Qualifikationsprofils für das wirtschaftspädagogische Studium und somit die Sicherung seiner nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit im Wandel der strukturellen und inhaltlichen Entwicklungen in der beruflichen Bildung, der Wissenschaft und der Wirtschaft.

Das Studium soll den Studierenden fundierte fachliche Kompetenzen im Bereich der Planung, Initiierung, (Weiter-) Entwicklung, Evaluation und Steuerung (wirtschafts-) beruflicher Bildung in schulischen und außerschulischen Zusammenhängen sowie überfachliche Kompetenzen und Forschungskompetenzen im Feld der (empirischen) Berufbildungsforschung vermitteln. Es soll die Absolventen dafür qualifizieren, verantwortliche Aufgaben in Institutionen der außerschulischen und schulischen beruflichen Bildung sowie in Forschungsinstitutionen zu übernehmen und unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse zur Lösung (wirtschafts-) beruflicher Problemstellungen beizutragen. Der neue wirtschaftspädagogische Studiengang stellt somit die Entwicklung von wissenschaftlich fundierten analytischen und methodischen Fähigkeiten in den Vordergrund, welche anspruchsvolle Führungs- und Fachaufgaben begründen. Gerade der Einbezug von Methoden- und Forschungskompetenzen insbesondere in den Masterstudiengang soll den Absolventen ein herausragendes, im nationalen und internationalen Wettbewerb sichtbares Qualifikations- und Qualitätsprofil vermitteln.

3.  Leitideen der Mainzer Wirtschaftspädagogik

Zu den zentralen Qualitätsmerkmalen des wirtschaftspädagogischen Studiengangs Bachelor sowie Master of Science gehören

(1) der unmittelbare Bezug auf das bundesweit etablierte „ Basiscurriculum für das universitäre Studienfach Berufs- und Wirtschaftspädagogik“,

(2) die Integrativität und Konsekutivität des Studienaufbaus sowie

(3) eine forschungsbasierte anwendungsorientierte Ausrichtung mit internationalem Bezug,

(4) ein ausgebautes System der Qualitätssicherung,

(5) die studienbezogene und arbeitsmarktbezogene Polyvalenz der Abschlüsse sowie

(6) der Lehramtsbezug .

Der Lehramtsbezug orientiert sich am Reformkonzept für die Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz sowie an den jüngst verabschiedeten Grundlagen und Grundsätzen für die neue Lehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen und den Anforderungen in den übrigen Bundesländern (insbesondere der Länder Hessen, Baden-Württemberg, Bayern). Das neue wirtschaftspädagogische Studium umfasst demzufolge neben den fachwissenschaftlichen Kernbereichen (Wirtschaftswissenschaften als Major sowie ein frei wählbares „zweites“ Fach als Minor) hohe Anteile an fachdidaktischen, schulpraktischen und wirtschaftspädagogischen Modulen, so dass die Studierenden umfassend auf das Berufsfeld „Berufsbildende Schulen/Wirtschaft und Verwaltung“ und auf den Übergang in die Zweite Phase der Lehrerbildung (Referendariat) vorbereitet werden.

Den zweiten fachlichen Schwerpunkt (das „zweite Fach“) wählen die Studierenden im vorgegebenen Kanon nach individueller Eignung bzw. Berufsperspektive. Zurzeit können die folgenden 13 Fächer gewählt werden (davon 12 nicht affine Fächer):

•  Unternehmensrechung/Controlling,

•  Wirtschaftsinformatik,

•  Deutsch,

•  Englisch,

•  Italienisch,

•  Spanisch,

•  Französisch,

•  Mathematik,

•  Sport*,

•  Evangelische Theologie,

•  Katholische Theologie*,

•  Sozialwissenschaft,

•  Recht* (in der neuen Studiengangsstruktur ab WS 2008/09).

Es ist beabsichtigt, diese im bundesweiten Vergleich bereits beachtliche Liste weiter auszubauen. Dafür bietet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz als eine Campus Universität ein hervorragendes Umfeld. So wird es voraussichtlich ab dem kommenden Wintersemester 2008/09 möglich sein, das Fach Politologie als einen eigenständigen Studienschwerpunkt zu wählen. Das Lehr- und Prüfungsangebot in allen bestehenden Studienschwerpunkten sind über die notwendigen Vereinbarungen mit den beteiligten Fachbereichen abgesichert.

Die wirtschaftspädagogischen Anteile umfassen neben den Grundlagen der beruflichen Bildung (berufsbezogenes Lehren und Lernen, berufliche Sozialisation etc.) eine Einführung in die Methoden der empirischen Berufsbildungsforschung, die Fachdidaktiken und Berufspraktika.

Der Studiengang hat sowohl eine forschungsorientierte als auch eine mit ihr verbundene anwendungsbezogene Ausrichtung . Damit wird er (1) den Anforderungen des außeruniversitären Beschäftigungssystems ebenso gerecht wie (2) den Anforderungen an den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs und nicht zuletzt (3) den Erfordernissen der Persönlichkeitsentwicklung und den darin gründenden individuellen Lebensperspektiven der Studierenden.

Der integrative Studiengang vermittelt den Mainzer Absolventen des wirtschaftspädagogischen Bachelor- und Masterprogramms eine Doppelqualifizierung. Der Abschluss zum Bachelor of Science eröffnet zum einen den Zugang zum darauf unmittelbar aufbauenden Studiengang mit dem Abschluss „Master of Science in Wirtschaftspädagogik“; zum anderen bildet er eine bundesweit anerkannte Voraussetzung für vielfältige Tätigkeiten in außerschulischen Berufsbildungsinstitutionen, Unternehmen, Kammern, Verbänden etc. Der Abschluss als Master of Science qualifiziert seine Absolventen einerseits für den Übergang ins Referendariat sowie für die Übernahme von komplexen Tätigkeitsfeldern im Bereich der betrieblichen Personalentwicklung wie auch Tätigkeiten in Forschungsinstitutionen.

Neben der Arbeitsmarktpolyvalenz ermöglicht die studienbezogene Polyvalenz der Modulstruktur des neuen Studienganges den Übergang in die Bachelor- bzw. Masterstudiengänge des Faches „Wirtschaftswissenschaften“ ebenso wie des jeweils gewählten nicht affinen Schwerpunktfaches. Weiterhin liefert der Studiengang eine inhaltlich solide Grundlage für den Übergang in weiterführende Studiengänge im bildungs- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich und eröffnet den Zugang zu interdisziplinär orientierten Studienprogrammen im Bereich der empirischen Wirtschafts-, Sozial- und Berufsbildungsforschung.

4.  Struktur der neuen wirtschaftpädagogischen Studiengänge

Das eigenständige wirtschaftspädagogische Studium umfasst insgesamt fünf Jahre und besteht aus einem dreijährigen Bachelor-Programm, das mit der Bachelorprüfung abgeschlossen wird, sowie einem zweijährigen Master-Programm, das mit der akademischen Masterprüfung endet.

Das Studium im Bachelor- und im Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik besteht jeweils aus drei zentralen Elementen:

1.  fachwissenschaftliche Anteile der Wirtschaftswissenschaften sowie des gewählten Studienschwerpunktes,

2.  berufswissenschaftliche Anteile, welche auch Berufspraktika und die Fachdidaktik der Wirtschaftswissenschaften umfassen,

3.  Bachelor- und Masterarbeit.

Als integrativer Studiengang verknüpft die Wirtschaftspädagogik wirtschaftswissenschaftliche, wirtschaftspädagogische und frei wählbare nicht affine Fächer zu einem Gesamtprofil. Die inhaltliche Ausrichtung des Studienganges erfolgt unter Zugrundelegung des von der DGfE formulierten Basiscurriculums „Berufs- und Wirtschaftspädagogik“ und bezieht insbesondere die Fachdidaktik als einen bedeutenden Teil ein.

Bachelor of Science in Wirtschaftspädagogik

Zur Anlage und Ausrichtung der Module ergibt sich aus dem Studienplan für den Bachelor in Wirtschaftspädagogik das folgende Bild:

Pflichtmodule in Wirtschaftswissenschaften (75 LP):

•  Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre,

•  Grundlagen der Volkswirtschaftslehre,

•  Methodische Grundlagen;

Studieninhalte des gewählten Schwerpunktes (55 LP):

•  fachwissenschaftliche Pflicht- und Wahlpflichtmodule,

•  Fachdidaktik des gewählten Studienschwerpunktes (10 LP);

Studieninhalte in Berufswissenschaften (30 LP):

•  Grundlagen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik,

•  Unterweisungs- und unterrichtspraktische Studien,

•  Fachdidaktik „Wirtschaftswissenschaften“ (10 LP),

•  Grundlagen empirischer wirtschaftspädagogischer Forschung,

•  Qualifikationsarbeit.

Für einen erfolgreichen Abschluss des Studiengangs zum Bachelor müssen insgesamt 180 Leistungspunkte (LP) nachgewiesen werden (vgl. Abbildung 1).

 

Das wirtschaftspädagogische Bachelorstudium ist in drei Phasen angelegt, in denen die Anteile der Wirtschaftswissenschaften, des gewählten Studienschwerpunktes sowie der Berufswissenschaft jeweils aufeinander aufbauen:

Orientierungsphase (1.-2. Semester)

•  Vermittlung von allgemeinen und methodischen Grundlagen in den wirtschaftswissenschaftlichen und den wirtschaftspädagogischen Bereichen sowie im gewählten Studienschwerpunkt

•  Ggf. orientierendes Praktikum

Vertiefungsphase (3.-4. Semester)

•  weitere Pflichtmodule in Wirtschaftswissenschaften und im gewählten Studienschwerpunkt

•  vierwöchiges Berufspraktikum sowie unterweisungs- und unterrichtspraktische Studien

•  Fachdidaktik Wirtschaftswissenschaften

•  Skills & Tools: Vermittlung von Präsentations- und Arbeitstechniken

Spezialisierungsphase (5.-6. Semester)

•  zwei Wahlpflichtmodule in Wirtschaftswissenschaften

•  Fachdidaktik des Schwerpunktfaches

•  Tutoriumsmodul

•  Bachelormodul mit daran anschließender Qualifikationsarbeit.

Der berufswissenschaftliche Anteil besteht aus drei erziehungswissenschaftlich-wirtschaftspädagogischen sowie schulpraktischen Pflichtmodulen (vgl. Abbildung 1):

•  „Grundlagen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik“ (10 LP),

•  „Unterweisungs- und unterrichtspraktische Studien“ (8 LP),

•  „Grundlagen empirischer wirtschaftspädagogischer Forschung“ (Bachelormodul) (6 LP).

Im Grundlagenmodul erfolgt eine umfassende Einführung in die Begriffe und Theorien der Wirtschaftspädagogik als erziehungswissenschaftliche Teildisziplin sowie in die zentralen Modelle und ausgewählte empirische Befunde der empirischen Berufsbildungsforschung (vgl. hierzu BC 1.1/ 1.2). Das Modul umfasst neben einer einführenden Vorlesung mehrere Übungseinheiten und Lektürekurse sowie eine Veranstaltung zu den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens.

Das schulpraktische Modul dient in erster Linie der Vor- und Nachbereitung des Unterweisungs- bzw. Schulpraktikums. In der Praktikumsvorbereitung erfolgt eine systematische Betrachtung der institutionellen und rechtlichen Strukturen des Berufsbildungssystems sowie insbesondere seiner Institutionen in der schulischen und außerschulischen Berufsbildung. Im Rahmen dieses Moduls erfolgt eine Hospitation in einer Lehr-Lern- bzw. einer Unterweisungsinstitution in der beruflichen Bildung, welche auch erste propädeutische Lehr- bzw. Unterweisungserfahrungen vermittelt (Berufspraktika) (vgl. hierzu BC 3.4.1–6/ 5.1.1.1-4/ 5.1.2.1/ 5.1.2.3/ 5.1.3). Dieses Modul wird gegenwärtig von Fachleitern des Studienseminars Mainz in Lehraufträgen ausgestaltet; dies kann die angestrebte systematische Verzahnung der schulpraktischen und der universitären Ausbildungsphasen in Zukunft wesentlich begünstigen (s. hierzu auch den Beitrag von Markus Böhner in dieser bwp-Ausgabe).

Das Bachelormodul dient der gezielten Vorbereitung auf die Qualifikationsarbeit. Das Modul verknüpft die zentralen in der Bacherlorphase vermittelten (fach-)didaktischen und wirtschaftspädagogischen Inhalte. Darauf basierend werden in dem Modul die zentralen Analysemodelle und Methoden der empirischen Berufsbildungs- und der (fachdidaktischen) Lehr-Lern-Forschung angewandt. Das führt die Studierenden dahin, empirische Forschungsvorhaben planen, durchführen und auswerten zu können. Die Förderung der zugehörigen Problemlöse- und Methodenkompetenz erfolgt an konkreten Beispielen aus der empirischen Berufsbildungsforschung (s. hierzu BC 4.1).

Master of Science in Wirtschaftspädagogik

Die Struktur des Programms zum Master of Science ist analog zum Bachelor aufgebaut (vgl. Abbildung 2). Für den Master ist besonders ein breites Angebot an Wahlmodulen in dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich sowie an Wahlpflichtmodulen im gewählten Studienschwerpunkt kennzeichnend. Zudem kann die Masterarbeit sowohl in der Berufswissenschaft (Wirtschaftspädagogik) als auch in den Wirtschaftwissenschaften oder im gewählten Studienschwerpunkt verankert werden. Als Voraussetzung für die Zulassung in den Masterstudiengang in Wirtschaftspädagogik gilt, neben dem erfolgreichen Abschluss des Studiums zum Bachelor eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännisch-verwaltenden Bereich oder ein mindestens 6-monatiges zusammenhängendes einschlägiges Berufspraktikum.

Die Modulstruktur im wirtschaftspädagogischen Anteil ist der des Bachelors in Wirtschaftspädagogik vergleichbar und beinhaltet ebenfalls drei Module:

•  Berufs- und Wirtschaftspädagogik II (10 LP)

•  Unterweisungs- und unterrichtspraktische Studien II (10 LP)

•  Empirische Berufsbildungsforschung II (5 LP)

 

Die Masterprüfung stellt den berufsqualifizierenden Abschluss für das weite und sich ständig wandelnde Feld der schulischen und außerschulischen beruflichen Bildung. Das gilt, jenseits der schulischen Handlungsfelder, z. B. für das Bildungsmanagement und die Personalentwicklung in profit- oder non-profit-Organisationen, nicht zuletzt auch im staatlichen Bereich. Einen weiteren anwendungsorientierten Qualifizierungsschwerpunkt stellt die Vorbereitung der Studierenden auf die Tätigkeit in den Bereichen der systemischen Steuerung und institutionellen Entwicklung beruflicher Bildung mit ihren vielfältigen Schwerpunkten und Entwicklungsparametern im nationalen wie europäischen Rahmen dar. Der spezifisch forschungsorientierte Schwerpunkt umfasst vor allem die Qualifizierung für die Tätigkeit in der (empirischen) Berufsbildungsforschung, dies nicht nur im universitären Bereich, sondern auch in den zahlreichen Institutionen der wirtschaftsnahen bzw. -eigenen Verbände, des Berufsbildungsinstituts sowie für eine weitere akademische Qualifikation.

Für das außerschulische Segment der "beruflichen Bildung und der beruflichen bzw. betrieblichen Weiterbildung" befähigt dieses Studium seine Absolventen dazu, eine ganze Reihe von Tätigkeitsschwerpunkten, die teilweise auch in unternehmerischer Selbständigkeit ausgeübt werden können, qualifiziert wahrnehmen zu können. Dazu gehören nicht zuletzt:

•  Berufsorientierung und Berufsberatung;

•  betriebliche und überbetriebliche Berufsvorbereitung;

•  betriebliche und überbetriebliche Berufsausbildung;

•  Fort- und Weiterbildung;

•  Personalrekrutierung/Assessment;

•  Personalberatung;

•  Personalmanagement;

•  Bildungscontrolling;

•  Qualitätsmanagement/Qualitäts- und Effizienzsteigerung beruflicher Bildungsarbeit;

•  Bildungsberatung;

•  Entwicklungshilfe;

•  Bildungsverwaltung/Bildungspolitik (Kammern, Verbände, Ministerien).

Darüber hinaus können Absolventen in den großen Institutionen für die systemische Steuerung bzw. für das Monitoring und für die institutionelle Entwicklung der beruflichen Bildung, wie
z. B. im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), dem Institut für Arbeitmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Institut der Deutschen Wirtschaft sowie in Forschungsinstitutionen, tätig werden.

Neben der Vorbereitung und Qualifizierung für gehobenes berufspraktisches Handeln erfüllt dieser eigenständige Studiengang nicht zuletzt auch die Funktion der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Berufs- und Wirtschaftspädagogik.

Abschließend kann, mit Blick auf den Studienort Mainz, besonders erwähnt werden, dass es hier zwei Professuren für das Fach Wirtschaftspädagogik gibt, die insgesamt ein breit gefächertes Studienangebot zur Entwicklung professioneller Kompetenzen anbieten und eine umfassende Betreuung und Beratung für die Studierenden bereit stellen. Weitere Informationen zu den neuen Studiengängen (auch bzgl. des Studiengangswechsels bzw. -quereinstiegs) findet man auf der Homepage: http://wiwi.uni-mainz.de/studg.html .

 

Literatur

KMK (Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland) (2000/2004): Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunktsystemen und die Modularisierung von Studiengängen. Beschluss der KMK vom 15.09.2000 in der Fassung vom 22.10.2004.

KMK (Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland) (2004): Standards für die Lehrerbildung. Beschluss der KMK vom 16.12.2004.

MBWJK (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur) (2005): Reform der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz: Zur Konzeption, Gestaltung und Organisation der Schulpraktika. Mainz.

SEKTION BERUFS- UND WIRTSCHAFTSPÄDAGOGIK (o. J.): Basiscurriculum für das universitäre Studienfach Berufs- und Wirtschaftspädagogik.
Online: http://www.bwp-dgfe.de/sektion/Basiscurriculum_BWP_040202.pdf (15-05-2007).

 

online seit 29.10.2007