wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

 

Lernen in Netzwerken – Potenziale, Chancen und Probleme

Franz Gramlinger, Universitaet Hamburg

Die Bildung von Netzwerken ist seit langem – auch und gerade in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ein Thema, und doch erlebt der Begriff des Netzwerkes vor allem in den vergangenen sechs bis sieben Jahren eine beinahe inflationäre Verwendung (mit Google erzielt man alleine bei der Suche in deutschen Seiten 659.000 Treffer). Auch die Bildung von Netzen zu Lernzwecken ist nichts Neues – und doch bieten die Neuen Technologien und insbesondere das Internet viele neue Möglichkeiten der Vernetzung bzw. des Aufbaus von Netzwerken.

Nach der inhaltlichen Bestimmung von Netzwerken (hierzu gehört die Abgrenzung von Bildungsnetzwerken, regionalen Netzwerken und sozialen Netzwerken) wird der Beitrag am Beispiel zweier konkreter Lehrveranstaltungen an den Universitäten Hamburg und Linz den Versuch vorstellen, ein Lern-Netzwerk aufzubauen. Dabei geht es um zwei Veranstaltungen, die trotz eines unterschiedlichen Lehrveranstaltungs-Settings die Gemeinsamkeit hatten, dass große Teile der Information und Kommunikation webbasiert abliefen. Eine Gruppenbildung in verschiedenen Stufen und Komplexitätsformen sollte dabei den Aufbau eines Netzwerks forcieren, die Gruppen hatten auch durch eine problemorientierte Aufgabenstellung und deren Lösung eine zentrale Stellung für den Lernfortschritt und –erfolg. Schließlich flossen in die Gestaltung der beiden Lehrveranstaltungen auch wesentliche Elemente des CSCL (computer supported collaborative learning) ein, wodurch die Frage der Netzwerkbildung von Seiten der technologie- und internet-basierten Zusammenarbeit betrachtet wird.

Anhand dieses Beispiel sollen die Möglichkeiten und Chancen, aber auch die Probleme und Schwierigkeiten bei der Bildung eines Netzes zu Lernzwecken aufgezeigt und mit bereits vorliegenden Ergebnissen aus ähnlichen Settings und Versuchen verglichen werden. Schließlich wird gefragt werden, in wie weit die gewonnen Erkenntnisse auf das Anliegen und Ziel der gegenständlichen Arbeitsgruppe übertragen werden können bzw. ob und wie der Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungsnetzwerkes aussichtsreich erscheint.