wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

Karin Büchter,  Franz Gramlinger

Abstract

Berufsschulische Kooperation als Analysekategorie: Beziehungen, Strukturen, Mikropolitik - und CULIK

In berufsbildungspolitischen Programmatiken und Konzepten spielt der Begriff Kooperation eine zentrale Rolle. Gerade die Berufsschulen werden angesichts des zunehmenden Veränderungsdrucks dazu aufgefordert, stärker berufsschulintern und mit externen Partnern zu kooperieren. Angesichts dieser Relevanz von Kooperation scheint es uns angebracht, Kooperation quasi als gesellschaftliche Form selber zum Gegenstand der Auseinandersetzung zu machen, sie in ihrer Komplexität, Strukturiertheit, ihren Prozess in seiner sozialen Konstituiertheit und seinem mikropolitischen Gehalt zu begreifen. Hierdurch soll verdeutlicht werden, dass es nicht ausreicht, den Schulen im "top-down-Verfahren" rezeptartige Innovationsvorschläge zu unterbreiten und ihnen für die Umsetzung einfach mehr Kooperation zu empfehlen. Eine solide konzeptionelle und empirische Fundierung ebenso wie eine kommunikative Begleitung von Innovationsprozessen an Berufsschulen - wie sie im Projekt CULIK beabsichtigt ist - können Veränderungen und die hierfür notwendigen Kooperationen unterstützen. Aufbau des Beitrags: 1. Einleitung und Fragestellungen, 2. Komplexität berufsschulexterner und -interner Kooperation, 3. Komplexität der Kooperationsstrukturen, 4. Kooperation als sozial konstituierter Prozess, 5. Kooperation als Mikropolitik, 6. Ein Beispiel für projektinitiierte Kooperation: CULIK.