Im Hinblick auf den gesellschaftlich-curricularen Rahmen sowie das kognitivistisch-konstruktivistische Lehr-Lernverständnis bedeutet kompetenzorientiert prüfen in der beruflichen Grundbildung, der Anforderung hoher Gültigkeit oberste Priorität beizumessen. Am Beispiel der Berufsabschlussprüfungen der kaufmännischen Grundbildung der Schweiz wird gezeigt, wieweit es gelingt, diese Anforderung umzusetzen. Als positiv werden besonders die Gleichgewichtung der betrieblichen und schulischen Seite, der Einbezug zeitpunkt- und zeitraumbezogener Prüfungsformen sowie zahlreiche Ansätze zum Erfassen von Handlungskompetenzen in für Kaufleute authentischen Situationen herausgeschält. Anderseits wird auch deutlich, dass im Hinblick auf gültiges Prüfen bei Sicherstellung einer angemessenen Zuverlässigkeit noch Handlungsbedarf besteht.