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bwp @ Spezial 5 | September 2011
Hochschultage Berufliche Bildung 2011
Herausgeber der bwp@ Spezial 5 sind Thomas Bals & Heike Hinrichs

WS26 - Berufslaufbahnkonzepte
Herausgeber: Matthias Becker, Reiner Krebs & Georg Spöttl


Titel:
Berufslaufbahnkonzepte im Handwerk – Abschlüsse, Anschlüsse, Übergänge und Qualifikationsrahmen


Editorial zu Workshop 26: Berufslaufbahnkonzepte im Handwerk – Abschlüsse, Anschlüsse, Übergänge und Qualifikationsrahmen

Das traditionelle Alleinstellungsmerkmal des Handwerks ist seine historisch gewachsene Aus- und Weiterbildung in Gestalt eines die berufliche Biografie und Sozialisation prägenden, lebensbegleitenden Bildungsganges und einer beruflichen Laufbahn vom Auszubildenden über den Gesellen zum Meister. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat im Zusammenhang mit der berufsbildungspolitischen Reformdiskussion für das Handwerk das Berufslaufbahnkonzept entwickelt, das gleichermaßen am Berufsprinzip festhält und die Aus- und Weiterbildung an die veränderten Bedingungen der Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft anpasst. Ein zentraler Gedanke hierbei ist die Stufenlogik, nach der die Anordnung der Berufsbildungsabschnitte im Berufslaufbahnkonzept erfolgt. Ein zentrales Anliegen der gestuften Anordnung ist die Anschlussfähigkeit und Umsetzung des EQF und DQR. Im Kontext des Berufslaufbahnkonzepts entstehen neue Gestaltungsaufgaben für die überbetrieblichen Bildungszentren des Handwerks:

Den Bildungsstätten eröffnet sich die Möglichkeit, das Management und die erforderlichen Koordinationsleistungen bei der Implementierung eines Berufslaufbahnkonzeptes zu übernehmen. Ihre zentralen Aufgaben in dieser Funktion wären:

  • Zuschnitt maßgeschneiderter Qualifizierungskonzepte, die auf besondere betriebliche Qualifikationsbedarfe und spezielle Lerngruppen Rücksicht nehmen.
  • Management und Koordination regionaler Aus- und Weiterbildungsverbundsysteme, bestehend aus den Bildungsstätten des Handwerks, berufsbildenden Schulen, allgemein bildenden Schulen, Betrieben, Kammern und Arbeitsagenturen (Lernortkooperation und Bildung von Berufsbildungsnetzwerken).

Unter Beibehaltung des Berufsprinzips und bei Ablehnung eines fragmentierten Modulkonzepts und von Teilqualifikationen unterhalb der Gesellenebene wird mit dem Berufslaufbahn-Konzept ein Modell diskutiert, das eine stärkere Differenzierung der beruflichen Weiterbildung vorsieht, indem das Meisterprüfungswesen weiterentwickelt und zwischen der Meister- und Gesellenebene sowie oberhalb der Meisterebene ein strukturiertes Fortbildungsangebot mit durchlässigen Qualifikationsebenen vorbereitet wird.

 

Matthias Becker, Reiner Krebs & Georg Spöttl


Hochschultage Berufliche Bildung 2011 - Web page

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