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abstract
Sabine Baabe-Meijer:
Berufsfelddidaktik, Berufsfeldwissenschaft oder Bereichsdidaktik
Bau-Holz-Farbe?
Zum 01. August 2003 soll die Neuordnung des Maler-
und Lackiererberufs bundesweit umgesetzt werden. Dieser
Plan beinhaltet umfangreiche Veränderungen: Ein
neuer, nach Lernfeldern strukturierter Rahmenlehrplan
war zu formulieren sowie eine neue Ausbildungsordnung
zu verabschieden, die Form gegenwärtiger Prüfungen
musste grundlegend verändert werden. In den damit
verbundenen Diskussionen der vergangenen Jahre sahen
die Vertreter mehrerer Berufe des Berufsfeldes IX, Farbtechnik
und Raumgestaltung, ihre Interessen nicht hinreichend
berücksichtigt bzw. aktuelle Veränderungen
in den einzelnen Berufen als zu gravierend an, um in
diesem Berufsfeld zu verbleiben. Stattdessen werden
sechs der bisher neun Ausbildungsberufe entweder als
Monoberuf neu geordnet bzw. künftig an anderen
Berufsfeldern orientiert. Sofern diese Bestrebungen
realisiert werden, verbleiben nur noch die Berufe des
Malers und Lackierers/der Malerin und Lackiererin in
Form einer neuen Stufenausbildung, in der die zweijährige
Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter eingeschlossen
ist, die Berufe des KFZ-Lackierers/der KFZ-Lackiererin
sowie des Polsterers/der Polsterin im Berufsfeld IX.
Diese Überlegungen erfolgten offenbar ohne die
Berücksichtigung berufs- und wirtschaftspädagogischer
und didaktischer Ansätze zu einer Berufsfelddidaktik
Bau bzw. Farbtechnik und Raumgestaltung/Gestaltungstechnik,
zu einer Berufsfeldwissenschaft oder zu einer Bereichsdidaktik
Bau-Holz-Farbe. Auch fehlen Bezüge zu Gewerke übergreifenden
Ansätzen. Mit diesem Beitrag wird angestrebt, bislang
nicht berücksichtigte Ansatzpunkte, Verbindungen
und Widersprüche zu den genannten Entwicklungen
aufzuzeigen.
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