wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

 
 

abstract

Günter Kutscha:

Integriertes Lernen - eine bildungstheoretische und bildungspolitische Herausforderung

Der Autor rekonstruiert anhand eines problemgeschichtlichen und systematischen Zugriffs die bildungstheoretische und -bildungspolitische Bedeutung von integriertem Lernen. Der problemgeschichtliche Zugriff zeigt, dass sich schon seit der "Großen Didaktik" von Comenius und seit der Faszination, die der Ordnungs- und Integrationsgedanke bei den theoretischen Wegbereitern des modernen Unterrichtswesens ausübte, Umrisse einer Theorie integrierten Lernens abgezeichnet haben, die sich seit dem wie ein roter Faden durch die Geschichte modernen europäischen Bildungsdenkens ziehen. Mit dem systematischen Zugriff werden Differenzen zwischen dem Integrationskonzept, der Doppelqualifizierung und der Gleichwertigkeit diskutiert. Es wird deutlich, dass weder Doppelqualifizierung, die auf den formalen Tauschwert bildungsbezogener Abschlüsse abstellt, noch Gleichwertigkeit von Abschlüssen, die auf bildungspolitischen Vorgaben, wie schulrechtlichen Normierungen und administrativen Regulierungen, basiert, per se mit integriertem Lernen gleichzusetzen sind.