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abstract
Tade Tramm/Lothar Reetz:
Berufliche Erstausbildung als Schlüssel zum lebenslangen
Lernen.
Reflexionen über die notwendige Fundierung eines
bildungspolitischen Slogans
Es ist mittlerweile eine allgemein anerkannte Gewissheit,
dass Lernen in der modernen Wissensgesellschaft nicht
mehr auf einzelne Lebensphasen und die Wahrnehmung entsprechender
institutionalisierter Angebote formalen Lernens beschränkt
bleiben kann, sondern als lebenslanger bzw. lebensbegleitender
individueller Entwicklungsprozess zu verstehen ist.
Prägend hierfür werden individuelle Kompetenzprofile
und Entwicklungsverläufe und damit auch individualisierte
Bildungsbiographien sein; selbstgesteuertes bzw. selbstorganisiertes
Lernen, informelles Lernen in unterschiedlichsten Lebenskontexten
treten in diesem lebenslangen Weiterbildungsprozess
deutlich in den Vordergrund.
Vor diesem Hintergrund wirft der Beitrag von Tramm und
Reetz einerseits die Fragen nach der rationalen Gestaltbarkeit
und nach entscheidungsrelevanten Qualitätskriterien
auch solcher individualisierten Weiterbildungsangebote
auf und versucht, diese unter Rückgriff auf Kategorien
der Curriculumtheorie zu beantworten. Hierauf aufbauend
wird im dritten Kapitel das Verhältnis von Erstausbildung
und Weiterbildung in einer lebensbegleitenden Lernkultur
diskutiert, wobei die Begründung der These von
der steigenden Bedeutung einer formalen beruflichen
Erstausbildung als inhaltliche, methodische und insbesondere
auch motivationale Grundlegung des lebenslangen Lernens
im Mittelpunkt steht.
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