wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

 
 

abstract

Ulrich Wittwer:

Stellenwert und Perspektiven der Berufsförderungswerke

Zum 1.7.2001 trat das Neunte Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB IX) in Kraft. Es wurde von Fachleuten als bahnbrechend für die Rechte behinderter Menschen in der Bundesrepublik Deutschland gelobt, sicherte es doch die Teilhabe am Arbeitsleben und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als hochrangige Ziele der Sozialpolitik für behinderter Menschen. Deren Recht auf Selbstbestimmung hinsichtlich der ihnen zustehenden Rehabilitationsleistungen und Beteiligung an der Ausführung dieser Leistungen wurde erstmals in einem Gesetz verankert.

Der Beitrag greift die zentralen Elemente des SGB IX heraus: Nahtlosigkeit und Zügigkeit der Leistungsgewährung, gleichberechtigte Beteiligung am Reha-Verfahren, Qualitätssicherung und weitgehende Dokumentationspflichten. Vor diesem Hintergrund wird die Leistungsfähigkeit der Berufsförderungswerke untersucht als den wichtigsten Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation von Menschen, die wegen einer Behinderung ihrer vormaligen Berufstätigkeit nicht mehr nachgehen können und deshalb auf Rehabilitationsleistungen zur Wiedererlangung der Berufsfähigkeit angewiesen sind. Dabei wird die Entwicklungsgeschichte der Berufsförderungswerke nachgezeichnet. Persönlichkeitsbildung, Prävention, Leistungsqualität, Erfolgsorientierung und die Entwicklung ambulanter Angebote werden als Hauptkategorien herausgestellt, bevor abschließend die Perspektive der Berufsförderungswerke beleuchtet wird.