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1. Welche Strategien zur Umsetzung des Lernfeldkonzepts wurden bislang
bzw. werden derzeit erprobt? Kann daraus abgeleitet eine allgemeine Arbeitsstrategie
für die Konkretisierung der Lernfelder und die Umsetzung in Lernsituationen
empfohlen werden? 2. Wie kann sichergestellt werden, dass unter Berücksichtung übergreifender
Themenkomplexe und Zielsetzungen der Zusammenhang zwischen den Lernfeldern
im Sinne eines ganzheitlichen Lern- und Entwicklungsprozesses der Schüler
gewahrt wird? 3. Welche organisatorischen Modelle zur schulpraktischen Umsetzung des
Lernfeldansatzes lassen sich unterscheiden. Wo liegen die jeweiligen Stärken
und Schwächen? 4. Welche sozialen Rahmenbedingungen (z. B. Teamstruktur, Team-zusammensetzung
u. ä.) erweisen sich für die Umsetzung des Lernfeldkonzepts
als förderlich bzw. unbedingt erforderlich? 5. Welche Aufnahme findet das Lernfeldkonzept in der Lehrerschaft oder
anders gefragt mit welchen Strategien des Widerstands bzw. der Beharrung
ist zu rechnen und mittels welcher Strategien kann diesen wirkungsvoll
begegnet werden? 6. Welche Aufnahme findet das Lernfeldkonzept in der Schülerschaft
und inwiefern werden Schüler als Mitgestalter in die Umsetzung des
Lernfeldkonzepts eingebunden? Die Dimensionen weisen auf unterschiedliche Foki der Lernfeldumsetzung
hin. Ausgangpunkt dieser Unterteilung war die Überlegung, dass eine
Strategie zur Umsetzung des Lernfeldkonzepts alle drei Dimensionen in
den Blick nehmen muss, wenn sie erfolgsversprechend sein will: Das Lernfeldkonzept
stellt sich dar als ein Komplex von miteinander zusammenhängender
Veränderungen; neben curricularer Gestaltungsprozesse braucht es
individuelle (personale Dimension) und organisationale Lernprozesse. Da
vielfach Unsicherheit darüber herrscht, wie innerhalb eines solchen
Wirkungsgefüges operiert werden kann, verfolgt der Workshop 2 das
Ziel, über die Bearbeitung der o. a. Fragen, Anhaltspunkte für
einen konstruktiven Umgang herauszustellen. Die Bearbeitung der Fragen erfolgte in drei Kleingruppen, die den Dimensionen
zugeordnet waren. Die Diskussion in den Kleingruppen wurde genährt
zum einen durch eigene Erfahrungen der Beteiligten, zum anderen durch
Impulsvorträge von Prof. Bader (Uni Magdeburg), der aus wissenschaftlicher
Perspektive einen Schwerpunkt auf die curricular/didaktische Dimension
legte, Frau Hertle (Uni Paderborn), die Erfahrungen zur organisationale
Dimension aus dem Modellversuch NELE beisteuerte sowie Herrn Semelka (Bezirksregierung
Münster), der Erfahrungen aus dem Modellversuch SELUBA zur personalen
Dimension einbrachte. Die Beiträge der Referenten sind nachfolgend
an diesen Beitrag dargestellt (Die Präsentationen sind online nachzulesen
unter: http://www.culik.de/cft/themen/ws2.php.).
Am ersten Tag wurde zunächst in den Workshop eingeführt und
der Ablauf mit den Teilnehmern abgestimmt. Die Teilnehmer des Workshops
hatten anschließend die Möglichkeit, sich je nach Interesse
den thematischen Kleingruppen zuzuordnen. In einer ersten Phase bot sich
den Teilnehmern, die Möglichkeit sich kennen zu lernen, indem kurz
auf den beruflichen Hintergrund der Teilnehmer und ihren Bezug zur Lernfeldthematik
eingegangen wurde. Anschließend erfolgte ein erster Austausch zu
den individuellen Erfahrungen mit der Umsetzung des Lernfeldkonzepts,
um Problemfelder konkreter zu fassen. Dahinter stand auch das Ziel, den
Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich in das Thema hineinzudenken
und auf die Vorträge einzustimmen. Es zeigte sich, dass trotz der
Vielfalt der Erfahrungen und der z. T. unterschiedlichen Kontexte, die
drei Dimensionen dieses Workshops zentrale Probleme mit der Umsetzung
des Lernfeldkonzepts vor Ort erfassten und die Chance boten, die von den
Teilnehmern mitgebrachten Fragestellungen zu bearbeiten. Nach dieser von
vielen Teilnehmern zu kurz empfundenen Austauschphase wurde zu den Referaten
übergeleitet. Das hohe Interesse zum Austausch kann ein Indiz dafür
sein, dass die an der Lernfeldumsetzung Beteiligten von den Erfahrungen
Anderer profitieren wollen (und laut Rückmeldung der Teilnehmer dies
häufig auch können) und sich ihnen über den Workshop ein
Forum für individuelle Fragen bzw. Probleme bot. Im jeweiligen Anschluss an die Vorträge bestand Möglichkeit
zum Nachfragen. Eine ausgiebige Diskussion war zu diesem Zeitpunkt nicht
vorgesehen. Dennoch hat es, auf Wunsch der Teilnehmer, bereits im direkten
Anschluss eine kurze Diskussionsrunde gegeben. Im Hinblick auf den Vortrag
von Prof. Bader verlief die Diskussion entlang folgender Stränge: Der Vortrag von Frau Hertle zu den organisatorischen und sozialen Rahmenbedingungen
gab Anlass zu folgenden Diskussionsthemen, die zum Teil direkten Bezug
auf die personale Dimension genommen haben: Den zweiten Tag eröffnete Herr Semelka mit seinem Beitrag zu individuellen
Strategien der an der Lernfeldumsetzung Beteiligten. Die anschließende
Diskussion kreiste u. a. um folgende Fragen bzw. Punkte: Damit die Diskussionen dimensionsbezogen und unter Einbezug der spezifischen Fragestellungen weitergeführt werden konnten, löste sich der Workshop ein zweites Mal in Kleingruppen auf. Die Referenten sortierten sich den Kleingruppen zu und arbeiteten gemeinsam mit den Workshopteilnehmern an einem der folgenden Arbeitsaufträge (Die Arbeitsaufträge sind eine Verdichtung der anfangs dargestellten sechs zentralen Fragestellungen. ). Gruppe I mit dem curricular/didaktischen Fokus: Gruppe II mit dem organisationalen Fokus: Gruppe III mit dem personalen Fokus: Die erarbeiteten Ergebnisse der Kleingruppen wurden auf Folien, Metaplankarten
oder Flipchart festgehalten und anschließend zunächst der Workshopgruppe,
später dem Gesamtplenum präsentiert. Sie sind nachfolgend dargestellt: Gruppe I mit curricular/didaktischem Fokus: Gruppe II mit organisationalem Fokus: Gruppe III mit personalem Fokus: und nachstehende Empfehlungen gegeben - ausdifferenziert nach unterschiedlichen
Adressaten:
Die Ergebnisse spiegeln wieder, dass die drei Dimensionen, die sich durch den gesamten Workshop als roten Faden hindurchziehen mehr eine analytische Trennung darstellen, die in der Praxis selten aufrechterhalten werden kann. Die Diskussionen im Workshop und die Ergebnisse bestätigen, und damit greife ich auf den Anfang dieses Beitrages zurück, dass sich das Lernfeldkonzept als ein Komplex mit einander zusammenhängender Veränderungen darstellt. Dies bestätigt dann auch die Forderung nach einer Strategie zur Umsetzung des Konzepts, die Maßnahmen für alle drei Dimensionen benennt. Der Workshop konnte eine derartige Strategie nicht hervorbringen - was in Anbetracht der komplexen Aufgabenstellung und der begrenzt zur Verfügung stehender Zeit auch sehr überraschend gewesen wäre. Dennoch sprechen die Rückmeldungen der Teilnehmer dafür, dass über die Bearbeitung der Fragen und durch den Austausch der Teilnehmer untereinander sowie mit den Referenten, Anhaltspunkte benannt und erarbeitet worden sind, die Impulse für einen konstruktiven Umgang mit Problemen geben können und damit ggf. positiv auf die weiteren Umsetzungsarbeiten einwirken. Wünschenswert wäre es, wenn dieser Austausch nicht auf den Workshop begrenzt bliebe, sondern vereinzelt Vernetzungen stattgefunden haben, die über die Fachtagung hinaus Wirkung zeigen. Abschließend sollen zwei für CULIK zentrale Ergebnisse dargestellt
werden, die aus dem Workshop hervorgegangen sind und die sowohl für
die weitere Arbeit in CULIK als auch für die Adaption der CULIK-Produkte
von Bedeutung sind. Zum einen ist CULIK in seinem zentralen Ansatz der
schulinternen bzw. schulübergreifenden Kooperation zwischen Lehrern
bestätigt worden. Die Rückmeldungen aus dem Workshop zeigen,
dass ein Bedürfnis nach Zusammenarbeit, nach Austausch besteht und
sich Kooperation im Hinblick auf die Lernfeldumsetzung als fruchtbar erweisen
kann. In CULIK wird weiterhin an einem Konzept für derartige Kooperationen
gearbeitet. Zum zweiten wird den 22 Gestaltungskriterien attestiert, dass
sie fundierte und praktikable Anregungen für die Erarbeitung von
Lernsituationen geben. Sie markieren den Rahmen für die Curriculumarbeit
der Standorte und stellen einen anzustrebenden Qualitätsstandard
dar - auf den sich die Schule bzw. das Curriculumentwicklungsteam verständigen
kann. Einige der Teilnehmer hat die Zahl 22 abgeschreckt. In solchen Fällen
kann es sinnvoll sein, innerhalb der Schule Prioritäten für
einzelne Kriterien zu benennen. Die Auseinandersetzung mit diesen Kriterien
bietet den Standorten eine Annäherung an die Umsetzung der Lernfelder
in handlungsorientierte Lehr-Lern-Arrangements. Die Kriterien können
auf zweierlei Wegen sinnvoll genutzt werden, zum einen als Grundlage für
einen schulinternen oder teaminternen Diskurs, zum zweiten als Reflexions-
bzw. Evaluationskriterien. Indem die erarbeiteten Entwürfe hinsichtlich
der Umsetzung der Kriterien kritisch befragt werden. |