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 bwp@ Ausgabe Nr. 13 | Dezember 2007
Selbstorganisiertes Lernen in der beruflichen Bildung Herausgeber der bwp@ Ausgabe 13 sind Karin Büchter und Tade Tramm

Heterogenität in berufs- und ausbildungsjahrübergreifenden Klassen – individuelle Lernvereinbarungen als Lösungsansatz


 

 


Abstract

In den letzten Jahren verändern sich die Bedingungen in der bundesdeutschen Berufsbildungslandschaft zusehends. Sinkende Ausbildungsplatzzahlen sowie Ausdifferenzierung, Modernisierung und Spezialisierung verschiedener Ausbildungsberufe bzw. die Schaffung neuer Ausbildungsberufe führen zu kleineren Fachklassen in den Berufsschulen. Als Konsequenz bilden viele Schulen Klassen mit Auszubildenden unterschiedlicher Berufe oder Ausbildungsjahren. Der BLK-Modellversuch SIQUA (Sicherung von Ausbildungsplätzen und Qualitätsstandards in der Region durch selbst gesteuerte und kooperative Lernformen) setzt an dem Problem heterogener Klassenverbände an. Mithilfe selbst gesteuerte und kooperative Lernformen erfolgt die Beschulung solch heterogener Lerngruppen.

Da die Häufigkeit dieser „berufs- und jahrgangsübergreifenden“ Form der Beschulung und die Probleme, die den Lehrkräften daraus entstehen, kaum bekannt sind, zeigen wir in unserem Beitrag zunächst eine quantitative Auswertung der Problematik auf der Grundlage aktueller Schuldaten. Außerdem erläutern wir unseren Lösungsansatz. Curriculare Überlegungen und darauf abgestimmte spezifische Lehr-/Lernarrangements, individuelle Lernvereinbarungen und kooperative Lernformen kommen in unserem Modellversuch SIQUA zum Einsatz. Unseren Blickpunkt richten wir hier insbesondere auf individuelle Lernvereinbarungen, indem wir Erfahrungen von Lehrkräften und Lernenden mit Lernvereinbarungen im Unterricht darstellen.

 

Heterogeneity in classes with different occupations and in different training years – individual learning agreements as a potential solution

In recent years there have been many exponential changes in the vocational education and training landscape. Falling numbers of training places as well as the differentiation, modernisation and specialisation of different occupations, and the creation of new training occupations have led to smaller subject classes in vocational schools. One of the consequences of this is that many schools are setting up classes with trainees in different occupations or in different training years. The BLK ( Bund-Länder-Kommission ) pilot project SIQUA (in German, this acronym stands for: Securing Training Places and Quality Standards in the Region through Self-directed and Co-operative forms of Learning) focuses on the problem of heterogeneous class groups. Teaching such heterogeneous learner groups takes place with the help of self-directed and co-operative forms of learning.

As little is currently known about the extent of this kind of organisation of learners at schools (in groups with different occupations and in different training years), our paper initially presents a quantitative analysis of this situation on the basis of current school data. In addition we describe our approach for dealing with this situation. Curricular considerations and appropriate teaching and learning arrangements, individual learning agreements and co-operative forms of learning are all used in our pilot project, SIQUA. We focus in particular on individual learning agreements by presenting the experiences of teachers and learners with learning agreements in lessons.