Selbstlernen lernt man nicht von selbst. Querschnittsqualifikationen für Auszubildende – Ein Qualifizierungskonzept für Ausbildungsnetzwerke

 

Beitrag von Dominique Dauser & Frank Schulze (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung Nürnberg)

Abstract

Dass Unternehmen heute Fachpersonal mit Schlüsselqualifikationen brauchen, steht außer Frage. Erforderlich machen das Veränderungen der Unternehmens- und Arbeitsorganisation. Doch Unternehmen beklagen, dass Personal, welches diesen Anforderungen gerecht werden kann, nicht ohne weiteres verfügbar ist. Das verwundert nicht, da die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen in der Ausbildung bisher noch zu kurz kommt. Neue und neu geordnete Berufe sind zwar explizit auf die Förderung von Schlüsselqualifikationen angelegt und schaffen durch die Struktur der Ausbildung und die Neuausrichtung der Prüfungen entsprechende Möglichkeiten. Aber eine moderne Ausbildungskultur hat sich gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch nicht etablieren können, obwohl moderne Ausbildungsmethoden weidlich beschrieben sind – von der Leittext- und Projektmethode über den Nutzen neuer Medien im E-Learning bis hin zur neuen Rolle der Ausbildungsverantwortlichen. Nur: Kleine Unternehmen nutzen diese Methoden nicht. Weil das teuer und zeitintensiv ist, und weil das Ausbildungspersonal auch entsprechendes Know-how braucht, um zusätzliche Angebote zur regulären Ausbildung zu organisieren. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird ein Konzept vorgelegt, wie Unternehmen im Netzwerk bei der Vermittlung von Querschnittsqualifikationen vorgehen können. Das erfolgreich erprobte Lernarrangement verbindet Blended Learning mit der Projektmethode und macht Synergieeffekte im Unternehmensverbund gezielt nutzbar. Das Vorgehen wird in einem Bericht aus der Praxis illustriert. Begleitmaterialien sind für Interessierte über das Internet frei zugänglich.

You cannot learn to learn just like that. Cross-sectional qualifications for trainees – a qualification concept for training networks

It is an accepted fact that companies nowadays need expert personnel with key qualifications. This is required by the changes in the organisation of companies and work. However, companies complain that staff who can rise to these challenges appropriately are not readily available. This is hardly surprising, as the conveying of cross-curricular competences in initial training has up until now been rather neglected. New and newly-regulated occupations are explicitly required to respond to the demands for key qualifications, and thereby create suitable opportunities through the structure of work and the new examination regulations. However, a modern training culture has had difficulty establishing itself in small and medium-sized enterprises in particular, even though modern training methods have been outlined at some length – from the project method to the use of new media in e-learning to the new role of the trainers. However, small companies do not use these methods, because they are expensive and time-consuming, and because the training personnel requires the appropriate knowledge in order to organise additional forms of learning in addition to the regular training. This paper suggests one concept to remedy this situation, which outlines how the companies can proceed with the conveying of cross-sectional qualifications in a network. The successfully piloted learning arrangement combines blended learning with the project method and creates synergy effects for the co-operating companies. The process is illustrated by a report on how the concept was used. The accompanying materials are accessible on the internet.