Beitrag von Ralf DORAU (Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn)
Ein entscheidender Übergang im Lebensverlauf ist die Passage von der Ausbildung in den Beruf. Segmentationstheoretische Ansätze verorten Absolventen aus dualer Ausbildung auf dem berufsfachspezifischen Arbeitsmarkt, charakterisiert durch sichere Normalarbeitsverhältnisse. Über alle Alterskohorten hinweg ist jedoch in Deutschland ein Anwachsen von prekärer Beschäftigung nachweisbar. Inwieweit trifft dies auch speziell auf junge Fachkräfte zu, die eine duale Ausbildung absolviert haben? Welchen Einfluss haben der Ausbildungsberuf und der Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebs? Unterscheiden sich diese Faktoren für junge Frauen und Männer bzw. in Ost- und Westdeutschland? Der vorliegende Beitrag analysiert die Einmündungsprozesse von dualen Ausbildungsabsolventen des Jahres 2001 auf Grundlage der IAB-Beschäftigtenstichprobe 2004. Verglichen werden nicht nur einzelne Zeitpunkte, sondern die Berufsverläufe in einem dreijährigen Beobachtungszeitraum als Ganze. Möglich ist dies mit der Methode der Sequenzmusteranalyse. Entscheidendes Vergleichskriterium ist, ob und zu welchem Zeitpunkt in der Berufseinstiegsphase Zustände wie Arbeitslosigkeit, Niedrigeinkommen oder Leiharbeit anzutreffen sind und wie lange diese andauern. Ähnliche Berufsverläufe werden zusammengefasst und drei über die Integrationspotenziale der Erwerbsarbeit bestimmten Zonen (‚integriert’, ‚prekär’ und ‚entkoppelt’, nach R. Castel) zugeordnet. In einem zweiten Analyseschritt wird mittels logistischer Regression analysiert, welchen Einfluss der Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebs und die Ausbildungsberufsgruppe auf die Wahrscheinlichkeit der Zugehörigkeit zu den drei Zonen der Erwerbsarbeit ausüben. Dabei soll zwischen Ost- und Westdeutschland sowie Frauen und Männern differenziert werden.
Dual vocational education and training and integration into work in the first three years after the completion of training
A decisive transition in life is the passage from training into work. Approaches from segmentation theory locate those who have completed education and training in the dual system in specific occupational areas of the labour market, characterised by secure normal working conditions. However, across all age cohorts in Germany there has been an evident increase in precarious working arrangements. To what extent does this apply specifically to young skilled employees who have completed education and training in the dual system? What is the influence of the training occupation and the economic sector of the training company? Are there differences in these factors for young men and young women, or for eastern and western Germany? This paper analyses the processes of moving into work of young people who completed their dual training in 2001 using the sample of workers collected by the IAB in 2004. Not only specific points in time are compared, but also the employment progess in a three-year period. This is possible with the method of sequential pattern analysis. A key criterion of comparison is whether and at what point in the initial period of entry into work situations such as unemployment, low income or temporary work are found and how long these last. Similar job histories are summarised and allocated to three particular zones referring to the integration potential of work (‘integrated’, ‘precarious’ and ‘decoupled’, following R. Castel). In the second stage of the analysis logistic regression is used to analyse what effect the economic sector of the training company and the occupation sector of training has on the probability of belonging to any of those three zones of work. The analysis differentiates between eastern and western Germany as well as between men and women.
Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf ist eine zentrale Phase im Erwerbsverlauf. Die Entwicklungen an der so genannten ‚zweiten Schwelle’, dem Übergang junger Fachkräfte von der Ausbildung in die Erwerbstätigkeit, haben, verglichen mit der Einmündung in den Ausbildungsberuf, relativ wenig Aufmerksamkeit erfahren. Allerdings weisen die vorliegenden statistischen Befunde zum Verbleib junger Fachkräfte nach dualer Ausbildung seit Mitte der 90er Jahre auf größere Schwierigkeiten an der ‚zweiten Schwelle’ hin. So wurden 2005 über 35 Prozent der Ausbildungsabsolventen/-innen in Deutschland im Anschluss an die Ausbildung arbeitslos. Die Chancen eines direkten Übergangs von der Ausbildung in die Erwerbstätigkeit, insbesondere die betrieblichen Übernahmeangebote, haben seit Mitte der 90er Jahre deutlich abgenommen. Die Attraktivität der Ausbildung im dualen System in einem Berufsfeld ist aber auch vom Erfolg der beruflichen Integration abhängig.
Zur Beurteilung der beruflichen Integration genügt es keineswegs, allein den Zeitpunkt des Ausbildungsabschlusses zu betrachten. Entscheidend ist die Entwicklung in den ersten (Berufs-) Jahren. Studien von SCHÖNGEN/ WESTHOFF (1992) und BENDER/ HAAS/ KLOSE (2000) weisen darauf hin, dass ein stabiler Erwerbsverlauf in den ersten Jahren den weiteren Karriereverlauf nachhaltig prägt.
Es reicht ebenfalls nicht aus, die Einmündung in eine wie auch immer geartete Erwerbstätigkeit als Erfolg zu werten, denn es gibt auch Erwerbsarbeit, bei der anerkannte gesellschaftliche Standards, z. B. hinsichtlich eines angemessenen Einkommens, deutlich unterschritten werden. Da der bisherige Forschungsstand darüber, wie in den letzten Jahren die Übergänge im Einzelnen verlaufen, relativ grob ist, werden diese im Rahmen des Projekts ‚Berufliche Entwicklungen junger Fachkräfte nach Abschluss der Ausbildung’ des Bundesinstituts für Berufsbildung analysiert.
Die bisherige Forschung zur ‚zweiten Schwelle’ (KONIETZKA 2002; HILMERT 2001) geht zumindest für Westdeutschland von einem mittelfristig erfolgreichen Berufseinstieg für duale Ausbildungsabsolventen/-innen aus. Ähnliches wird in Theorien zur Segmentation von Arbeitsmärkten postuliert. Insgesamt ist jedoch in Deutschland ein Anwachsen von prekärer Beschäftigung nachweisbar. Nach CASTEL (2000) wächst sowohl die Zone der Prekarität, als auch die der Entkopplung. Daher stellt sich die Frage, inwieweit dies auch auf duale Ausbildungsabsolventen zutrifft. Welche Relevanz haben der Ausbildungsberuf und der Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebs für die berufliche Integration?
Da insgesamt Niedriglohnbeschäftigung bei Frauen häufiger ist (KALINA 2008), soll geprüft werden, ob dies auch bei den Ausbildungsabsolventen/-innen der Fall ist, von denen anzunehmen ist, dass sie größtenteils noch keine Kinder haben. Kommt dem Geschlecht eine eigene Bedeutung zu, auch wenn die Ausbildungsberufsgruppen und -branchen, die häufig ein sehr unterschiedliches quantitatives Verhältnis von Frauen und Männern aufweisen (ENGELBRECH/ NAGEL 2002), als eigenständige Einflussgrößen in die Analyse eingehen?
Die in den 70er Jahren entwickelten segmentationstheoretischen Ansätze unterscheiden zwischen primären und sekundären Teilarbeitsmärkten. Primäre Teilarbeitsmärkte werden zumeist mit am Normalarbeitsverhältnis orientierter Beschäftigung verbunden, sekundäre mit prekären Arbeitsverhältnissen, die sich oft in Niedrigeinkommen, unsicherer Beschäftigung oder häufiger Arbeitslosigkeit ausdrücken.
SENGENBERGER (1979) kombiniert dieses Konzept mit humankapitaltheoretischen Ansätzen, die einen Zusammenhang von steigendem Qualifikationsniveau und Lohnhöhe postulieren. Hierbei entsteht ein Modell aus einerseits zwei primären Teilarbeitsmärkten, dem berufsfachlichen und dem betrieblichen sowie andererseits einem sekundären Jedermann-Teilarbeitsmarkt. Duale Ausbildungsabsolventen werden besonders auf dem berufsfachlichen, aber keinesfalls auf dem Jedermann-Arbeitsmarkt verortet. Gerade die duale Ausbildung, in der das fachliche Lernen zumeist im Betrieb stattfindet, gilt als Garantin eines gelungenen Berufseinstiegs. Ob dies vor dem Hintergrund wachsender prekärer Beschäftigung noch zutrifft, ist fraglich.
Nach KRECKEL (1983) gibt es neben dieser vertikalen zusätzlich eine horizontale Gliederung des Arbeitsmarkts nach Berufen und branchenspezifischer Qualifikation. Auch wenn die formale Qualifikation dualer Absolventen gleichwertig ist, so ist dennoch eine gewisse informelle Hierarchisierung zwischen verschiedenen Ausbildungsberufen zu erwarten.
CASTEL (2000) unterscheidet drei typische Zonen von Integrationspotenzialen der Erwerbsarbeit:
Die Zonenübergänge sind fließend. Während die ‚Zone der Integration’ eine langfristige Lebensplanung ermöglicht, beschränkt sie sich in den entkoppelten Gruppen häufig nur auf Tage. Als Kriterien für die Zuordnung zu den drei Zonen werden in erster Linie Einkommen und Beschäftigungssicherheit genannt.
Castel kommt zu dem Schluss, dass in den westlichen entwickelten Ländern schon seit den 70er Jahren die ‚Zone der Integration’ schrumpft. Dafür vergrößern sich die ‚Zone der Entkopplung’ und die ‚Zone der Prekarität’. Damit stellt sich die Frage, inwieweit sich auch Ausbildungsabsolventen/-innen des Dualen Systems nicht mehr in der ‚Zone der Integration’ wiederfinden.
Obwohl Castel seine Analysen vor allem auf Frankreich bezieht, geht er von einer Rückkehr von Unsicherheit auch in den anderen relativ reichen und sicheren Gesellschaften des Westens aus. Für Deutschland konstatieren BRINKMANN/ DÖRRE/ RÖBENACK/ KRAEMER/ SPEIDEL (2006) den Beginn der Prekarisierung von Erwerbsarbeit seit den 1980er Jahren. Als Ursachen für diese Entwicklung nennen sie vor allem bestimmte Interessen der Unternehmen, in erster Linie Flexibilisierung und Reduktion von Personalkosten, die sich durch schwaches Wirtschaftswachstum und zunehmenden Wettbewerbsdruck verstärken. Dass sich diese Interessen durchsetzen können, werde durch die hohe Arbeitslosigkeit begünstigt. Eine weitere Ursache bestehe darin, dass marktbegrenzende Institutionen und Regulationen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend außer Kraft gesetzt werden.
Nach KRAEMER/ SPEIDEL (2004) sind mit den sozialen Vorstellungen eines Normalarbeitsverhältnisses, ungeachtet seines zahlenmäßigen Rückgangs seit den 80er Jahren, folgende soziale, rechtliche und betriebliche Standards verbunden:
Werden diese Standards unterschritten, handelt es sich um Beschäftigung mit prekärem Potenzial (MAYER-AHUJA 2003).
Diese Definition ist unabhängig davon, ob die Betroffenen selbst ihre Beschäftigung als prekär einschätzen oder nicht. So kann eine Beschäftigung auf 400-Euro-Basis lediglich zur Aufbesserung des Familieneinkommens genutzt werden und von den Betroffenen durchaus als ‚normal’ empfunden werden. Aber bei einer möglichen Trennung vom Partner oder auch der Partnerin würde sich das prekäre Potenzial dieser Beschäftigung entfalten. Ob das prekäre Potenzial einer Beschäftigung tatsächlich realisiert wird, ergibt sich daher erst aus der Gesamtheit der Lebensumstände und den Entwicklungsmöglichkeiten einer Person. Auch der in der vorliegenden Untersuchung verwendete Datensatz spricht für das Konzept des ‚prekären Potenzials’, da keine Angaben über familiäre Lebensumstände enthalten sind. Wird im Folgenden der Begriff ‚prekär’ verwendet, so steht dieser stellvertretend für dieses Konzept.
Die Definition beruflicher Integration unterscheidet sich von Ausbildungsadäquanz. Denn auch ein ausbildungsadäquater Erwerbsberuf kann mit Niedrigeinkommen verbunden sein, wie auch eine gelungene berufliche Integration nicht zwangsläufig in einem zumindest dem Ausbildungsberuf ähnlichen Erwerbsberuf gelingen muss.
Der vorliegende Beitrag analysiert die Einmündungsprozesse von dualen Ausbildungsabsolventen/-innen des Jahres 2001. Datenbasis ist die IAB-Beschäftigtenstichprobe 2004, die Meldungen aus den Jahren 1975 bis 2004 enthält. Zwei Prozent aller Personen in Deutschland, die entweder sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind oder Leistungen der Bundesagentur für Arbeit erhalten, sind mit tagesgenauen Angaben zur Beschäftigung bzw. zum Leistungsbezug kontinuierlich erfasst. Die Daten basieren auf den amtlichen Meldungen der Sozialversicherung und der Bundesagentur für Arbeit. Daher erscheinen Personen zu den Zeiten nicht im Datensatz, wenn sie z. B. Wehr-/Zivildienstleistende, Studierende, Beamte oder Selbständige sind oder Familienarbeit verrichten. Ausnahmen sind ein Werkstudium oder ruhende Beschäftigung. Die IAB-Beschäftigtenstichprobe erlaubt die Untersuchung des Berufsverlaufs von einer hohen Anzahl dualer Ausbildungsabsolventen/-innen eines Ausbildungsjahrgangs, da alle Personen beginnend mit dem Zeitpunkt ihrer ersten Meldung kontinuierlich erfasst sind. Insgesamt konnten im Datensatz 4 940 duale Absolventen/-innen für das Jahr 2001 identifiziert werden.
Weitere Vorteile sind das fast vollständige Wegfallen von Panel-Mortalität und die Zuverlässigkeit bestimmter Variablen, die für die Sozialversicherung oder den Leistungsempfang relevant sind. Außerdem soll der Datensatz regelmäßig aktualisiert werden. Neben dem Beginn und Ende einer Beschäftigung bzw. eines Leistungsbezugs sind u. a. das sozialversicherungspflichtige Bruttoentgelt, der Beruf (in 130 Aggregaten), der Wirtschaftszweig, Geschlecht, Geburtsjahr, Schul- und Berufsausbildung als Variablen enthalten.
Allerdings sind Meldungen, die ohne Bedeutung für den Arbeitgeber sind, oft nicht sehr valide. Das trifft z. B. auf die Bildungsvariable zu, die durch eine Imputationsvariable ersetzt wird (FITZENBERGER/ OSIKOMINU/ VÖLTER 2005). Diese Variable ermöglicht es, festzustellen, ob ein Ausbildungsabschluss vorliegt. Eine weitere Variable, die in den Datensatz integriert wurde, ist die Leiharbeit, die keine Planungssicherheit ermöglicht und häufig ein geringes Niveau an sozialer und arbeitsrechtlicher Absicherung bietet.
Von den 4.940 dualen Absolventen/-innen sind 2701 männlich (54,7 %) und 2239 weiblich (45,3 %). Der Arbeitsort am Ende ihrer Ausbildung liegt bei 82,3 % in Westdeutschland, bei 17,6 % in Ostdeutschland (fehlende Meldung: 0,1 %). 87,8 % haben einen Haupt- oder Realschulabschluss absolviert, 12,2 % das Abitur.
Neben der Unterscheidung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung darüber differenziert, ob sie ‚prekäres Potenzial‘ beinhaltet. Wichtigstes Kriterium hierfür ist das Niedrigeinkommen, bei dem der Standard stabiler Entlohnung unterschritten wird und welches als Bruttoeinkommen unterhalb einer Grenze von zwei Dritteln des Medians der Absolventen dualer Ausbildung definiert wird. Die international üblichere Auswahl des Medians, wie sie die OECD nützt, begünstigt zumeist eine eher konservative Schätzung der Einkommensgrenze, da die absoluten Beträge der hohen Einkommen keine Rolle spielen. Dies macht sich aber im hier untersuchten Sample kaum bemerkbar, da sehr hohe Einkommen nicht sozialversicherungspflichtig sind und im Anschluss an duale Ausbildung sehr selten sind.
Die Einkommensgrenzen werden auf Basis der selektierten dualen Absolventen/-innen für die Jahre 2001, 2002, 2003 und 2004 separat berechnet, da die Einkommen nach Ausbildungsabschluss schnell ansteigen, aber dennoch weit unter der aller Altersgruppen mit dualer Ausbildung liegen. Die Grenze zum Niedriglohn liegt bei den dualen Berufseinsteigern 2001 im Jahr ihres Abschlusses bei 37,33 Euro und steigt bis 2004 auf 42,67 Euro. Würde man alle Altersgruppen mit dualer Ausbildung zugrunde liegen, müsste man diese Grenze in diesem Zeitraum bei 56 bis 64 Euro ansetzen.
Für Ost- und Westdeutschland werden keine getrennten Einkommensgrenzen berechnet, auch wenn die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten unterschiedlich sind. Diese sind aber auch innerhalb der beiden Regionen sehr verschieden. Außerdem ist bei Beschäftigungsmeldungen nur der Arbeitsort bekannt, der Wohnort könnte in der jeweils anderen Region liegen. Darüber hinaus finden sich über 25% der Personen, die ihre Ausbildung in Ostdeutschland absolviert haben, Ende 2003 im Westen wieder. Wählt man bei der Berechnung der Einkommensgrenze die nach Ost- und Westdeutschland getrennte Variante, verringern sich die Unterschiede zwischen den beiden Regionen. Für Ostdeutschland würde dies einen großen Unterschied ausmachen, der Anteil der Beschäftigungszeiten in Niedriglohn würde von 42,6% auf 20,0% sinken. Für Gesamtdeutschland würde sich dieser Anteil nur geringfügig verändern (von 19,5 % auf 17,3 %), was auf eine sehr leichte Steigerung dieser Quote im Westen und vor allem einem insgesamt relativ geringen Anteil dualer Absolventen/-innen in Ostdeutschland (17,6%) zurückzuführen ist.
Teilzeitbeschäftigung wird hier nicht per se als Beschäftigung mit prekärem Potenzial gewertet, sondern ebenfalls nach dieser Einkommensgrenze bemessen. Ob Arbeitsverträge befristet sind, geht aus dem Datensatz nicht hervor. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil von Beschäftigung mit prekärem Potenzial durch die fehlenden Angaben zu befristeter Beschäftigung eher unterschätzt wird. Als weiterer Indikator für Beschäftigung mit prekärem Potenzial wird die Leiharbeit herangezogen.
Eine zusätzliche Meldung ist ‚ruhende Beschäftigung’, d. h. es besteht Beschäftigungssicherheit während einer Unterbrechung der Beschäftigung, z. B. durch Wehr- oder Zivildienst. Ruhender Beschäftigung wird der vorhergehende Zustand zugeordnet, da davon ausgegangen wird, dass eine Rückkehr zu diesem Zustand möglich ist.
In Tabelle 1 kann man erkennen, in welchem Zustand sich Ausbildungsabsolventen/-innen einen Monat sowie ein, zwei, drei Jahre nach dem Ausbildungsabschluss befinden. Nicht einbezogen werden eine zweite Ausbildung, ein Werksstudium oder ein Praktikum, da hier keine Einordnung in die Integrationstypen möglich ist. Der Anteil dieser Zustände ist sehr gering. Er steigt im Untersuchungszeitraum von 0,4 % auf 2,3 %. Auch fehlende Meldungen sind nicht berücksichtigt. Deren Anteil liegt einen Monat nach Ausbildung bei knapp 5 % und in den folgenden Jahren bei ca. 15 %.
Tabelle 1: Zustände 1 Monat, 1 Jahr, 2 und 3 Jahre nach Ausbildungsabschluss 2001
| 1 Monat | 1 Jahr (2002) | 2 Jahre (2003) | 3 Jahre (2004) |
Integr. Beschäftigung | 71,2 % | 75,4 % | 72,7% | 70,0 % |
Beschäft. mit prek. Potenzial | 13,9 % | 16,4 % | 16,9% | 19,8 % |
Arbeitslosigkeit | 14,9 % | 8,2 % | 10,4% | 10,2 % |
Bei Betrachtung der drei wichtigen beruflichen Zustände fällt auf, dass sich im ersten Jahr der Anteil arbeitsloser Personen stark verringert (von 14,9 % auf 8,2 %), aber die Jahre danach wieder auf Werten von über 10 % liegt. Die allgemeine Arbeitslosenquote steigt laut Bundesagentur für Arbeit in diesem Zeitraum leicht von 10,3 % (2001) über 10,8 % (2002) und 11,2 % (2003) auf 11,7 % (2004). Gerade der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den dualen Absolventen/-innen von 2002 auf 2003 ist über die konjunkturellen Rahmenbedingungen kaum zu erklären.
Relativ spiegelbildlich zur Arbeitslosigkeit nach Ausbildungsabschluss verhält sich der Anteil der Personen in integrierter Beschäftigung. Deren Anteil steigt im ersten Jahr von 71,2 % auf 75,4 %, um danach aber kontinuierlich auf 70,0 %, also noch unter den Ausgangswert, zu fallen. Der Prozentsatz der Beschäftigung mit prekärem Potenzial steigt nicht nur im ersten Jahr an (von 13,9 % auf 16,4 %), sondern auch im Vergleich vom dritten Jahr zum Vorjahr (von 16,9 % auf 19,8 %). Beschäftigung mit prekärem Potenzial bedeutet in erster Linie Niedriglohn. Betrachtet man nur die Leiharbeit, steigt deren Anteil von 1,9 % nach dem ersten Jahr auf 2,5 % im zweiten und dritten Jahr. Etwa die Hälfte dieser Arbeitsverhältnisse ist zusätzlich von Niedrigeinkommen geprägt. Damit ist die Bedeutung der Leiharbeit für die dualen Ausbildungsabsolventen/-innen gering. Insgesamt verbessert sich die berufliche Integration nur im ersten Jahr, um sich in den Folgejahren wieder zu verschlechtern.
Bisher wurden nur Zustände zu bestimmten Zeitpunkten betrachtet, was aber nur begrenzt Aufschluss zur Beurteilung der beruflichen Integration gibt. Daher sollen nun nicht nur einzelne Zeitpunkte, sondern die Berufsverläufe im dreijährigen Beobachtungszeitraum als Ganzes verglichen werden. Möglich ist dies mit der Methode der Sequenzmusteranalyse, mit der die Ähnlich- oder Unähnlichkeiten von Ereignissequenzen berechnet und die Fälle auf dieser Grundlage gruppiert werden können (vgl. SCHAEPER 1999; ERZBERGER/ PREIN 1997). Eine Sequenz setzt sich aus einer Aneinanderreihung von Merkmalen, Zuständen oder Ereignissen zusammen.
In unserem Fall sind das die oben genannten beruflichen Zustände. Zum Vergleich verschiedener Berufsverläufe wird die komplette Folge der Zustände (Sequenz) jeder Person mit denen aller anderen verglichen. Zentral ist dabei die Frage, wie groß der Aufwand ist, die Sequenz einer Person in die Sequenzen der anderen zu überführen. Umso geringer der Aufwand, desto ähnlicher sind die Sequenzen. Das Maß der Distanz zwischen zwei Sequenzen, die Transformationskosten, wird als minimale Summe von ‚Kosten’ berechnet, die bei der Überführung entstehen. Diese Transformationskosten werden auch als Levenshtein-Distanz bezeichnet. Es gibt drei mögliche Aktionen, um eine Sequenz in eine andere zu überführen: Löschen, Einfügen und Ersetzen der jeweiligen Zustände, für welche jeweils die Kosten spezifiziert werden müssen.
Beim Ersetzen, dem Austausch einer Statusinformation mit einer anderen, fallen Substitutionskosten an. Die Kosten für diese Transformation werden aufgrund inhaltlicher Überlegungen festgelegt. Maximale Kosten von 1 entstehen bei einem Wechsel zwischen Arbeitslosigkeit und integrierter Beschäftigung, ebenso wie bei einem Wechsel von den drei beruflichen Zuständen zu Ausbildung als qualitativ unterschiedlichem Übergang. Beschäftigung mit prekärem Potenzial ist in einem Berufsverlauf besser zu bewerten als Arbeitslosigkeit, aber schlechter als integrierte Beschäftigung (s. Tabelle 2). Daher werden die Kosten eines Wechsels von Beschäftigung mit prekärem Potenzial zu Arbeitslosigkeit und zu integrierter Beschäftigung auf jeweils 0,5 festgelegt. Ebenfalls mit 0,5 als der mittlere Wert wird ein Wechsel von fehlender Angabe zu jedem anderen Zustand gewertet, da die mit fehlender Angabe verbundenen Zustände unbekannt sind. Bei gleichen Zuständen entstehen keine Kosten für die Transformation, der entsprechende Wert ist 0. Bei einem Wechsel in die entgegengesetzte Richtung entstehen jeweils die gleichen Kosten.
Tabelle 2: Kostenmatrix für Substitutionskosten
Zustand/ Zustand | Integrierte Beschäft. | Beschäft. mit prekärem Pot. | Arbeitslosigk. | Ausbildung | fehlende Angabe |
Integrierte Beschäftigung | 0,0 | 0,5 | 1,0 | 0,5 | 0,5 |
Beschäft. mit prek. Potenzial | 0,5 | 0,0 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Arbeitslosigkeit
| 1,0 | 0,5 | 0,0 | 0,5 | 0,5 |
Ausbildung
| 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,0 | 0,5 |
Fehlende Angabe | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,0 |
Beim Löschen und Einfügen wird ein Zustand in der Sequenz gelöscht oder hinzugefügt, die folgenden Zustände verschieben sich zeitlich entsprechend. Die entsprechenden Kosten (Indel-Kosten) werden auf 1 gesetzt. Diese Aktionen sind vor allem bei der zeitlichen Verschiebung von Zuständen von Bedeutung. Es macht einen großen Unterschied, ob ein Zustand wie Arbeitslosigkeit eher zu Beginn oder zum Ende des Beobachtungszeitraums auftritt.
Nachdem die Levenshtein-Distanzen aller Berufsverläufe untereinander bestimmt wurden, soll auf Grundlage dieser Abstände eine Gruppierung der Berufsverläufe vorgenommen werden. Die zweidimensionale Skalierung der Abstände zeigt eine sehr große Heterogenität bei den Berufsverläufen (siehe Abb. 1). Die einzige deutliche Clusterung der Abstände zeigt sich um eine durchgehende integrierte Beschäftigung, was die große Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses spiegelt. Alle anderen Distanzen verteilen sich sehr unregelmäßig.
Abb. 1: zweidimensionale Skalierung
Lesehilfe: Je weiter die Punkte voneinander entfernt sind, desto unterschiedlicher sind die entsprechenden Berufsverläufe. Etwa bei [0,5; 0,0] clustern sich die Normalarbeitsverhältnisse.
Die Heterogenität der Berufsverläufe zeigt sich auch bei der Clusterung mittels Ward-Verfahren, welches zu einer Einteilung der Sequenzen in möglichst homogene Gruppen führt. Das Ellenbogenkriterium legt zumindest sechs Cluster nahe. Diese Cluster sind aber nicht eindeutig den drei Integrationspotenzialen zuzuordnen. Nachdem eine stärkere Differenzierung aufgrund inhaltlicher Überlegungen zu einer Erhöhung der Clusteranzahl führt, werden in einem zweiten Schritt 30 Cluster berechnet. Diese Anzahl stellt eine weitere mögliche Interpretation des Ellenbogenkriteriums dar. Aber auch in diesem Fall sind in den meisten Clustern keine eindeutigen Zuordnungen zu den Integrationspotenzialen möglich. Noch weniger gilt dies für die Zuordnung zu ähnlichen Berufsverläufen. Denn zur detaillierten Beschreibung der Berufsverläufe reicht die grobe Kategorisierung nach den Castelschen Integrationstypen nicht aus. Daher wurden über die Clusterung hinaus inhaltliche Typisierungen zur Unterscheidung deskriptiv verschiedener Berufsverläufe vorgenommen. Trotz der Heterogenität der Berufsverläufe insgesamt gestalten sich die weiteren Typisierungen über die doch relativ ähnlichen Cluster wesentlich einfacher als ohne vorherige Sortierung.
Eine vollständige Darstellung aller Typisierungen kann hier nicht geleistet werden. Ein Kriterium für die Typisierungen ist die rein quantitative Verteilung der einzelnen Zustände. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Zuständen in den letzten 12-18 Monaten des Beobachtungszeitraums: Zeigt sich hier eine eindeutige Tendenz, wird davon ausgegangen, dass dieser Zustand sich letztlich durchgesetzt hat. Sehr kurze Unterbrechungen von Beschäftigungsphasen, auch wenn sie am Ende des Beobachtungszeitraums liegen, werden als unproblematisch angesehen, wenn sie nur ein- bzw. zweimal oder vor allem zu Beginn auftauchen. Dies gilt aber nicht, wenn keine Beschäftigungsphasen vorhanden sind, die länger als ein Jahr dauern. Für bestimmte deskriptive Typisierungen, wie z. B. verspätete Integration, ist auch gerade der Beginn der Sequenzen von Bedeutung.
Um diesen Prozess der Typisierung von Berufsverläufen besser nachvollziehen zu können, soll er am Beispiel von Cluster 3 dargestellt werden, dem mit Abstand größten Cluster (1637 Fälle). Auch wenn auf den ersten Blick alle Fälle als eindeutig von integrierter Beschäftigung geprägt erscheinen, trifft das zwar auf den überwiegenden Anteil zu, aber eben nicht auf alle Berufsverläufe in diesem Cluster.
Vergleicht man die ungeordneten Berufsverläufe mit denen dieses Clusters, zeigt sich nach der Clusterung eine deutliche Homogenisierung der Berufsverläufe. Dennoch können die Berufsverläufe unterschiedlichen deskriptiven Typisierungen zugeordnet werden (s. Abb. 2 und 3). Relativ geringe Unterschiede können den Charakter eines Verlaufs stark verändern. Daher kann eine Sequenzmusteranalyse, die Verläufe auf Basis ihrer Ähnlichkeit gruppiert, hier nur eine grobe Sortierung leisten.
Um Cluster 3 in verschiedene Typisierungen aufzuspalten, werden die Berufsverläufe manuell selektiert. Zu Clusterselektion 3.1 werden zuerst alle Verläufe hinzugefügt, bei denen zumindest drei kumulierte Monate an Arbeitslosigkeit und Beschäftigung mit prekärem Potenzial vorkamen. Alle Verläufe, auf die diese Selektion nicht zutrifft, werden Clusterselektion 3.0 zugeordnet und können als eindeutig von integrierter Beschäftigung geprägt beschrieben werden.
Von den Berufsverläufen der Clusterselektion 3.1 werden nochmals einige abgespalten, um sie der Clusterselektion 3.2 zuzuordnen. Dabei handelt es sich um diejenigen Verläufe, die entweder im dritten Jahr mindestens zwei Monate arbeitslos bzw. einer Beschäftigung mit prekärem Potenzial nachgehen oder auch in den letzten anderthalb Jahren des Beobachtungszeitraums, falls insgesamt mindestens sechs Monate Arbeitslosigkeit und Beschäftigung mit prekärem Potenzial auftreten.
Die in Clusterselektion 3.1 verbleibenden Verläufe weisen vor allem zu Beginn oder in der Mitte ihres Berufseinstiegsverlaufs Unterbrechungen auf, scheinen aber insgesamt integriert zu sein. Dagegen finden sich in der Clusterselektion 3.2 häufige, wenn auch kurze, Unterbrechungen, sodass befristete Beschäftigungsphasen vermutet werden. Da diese Unstetigkeit auch auf die zweite Hälfte des Beobachtungszeitraums zutrifft, werden diese Verläufe in den folgenden Schritten dem prekären Integrationstypus zugeordnet.
Auf diese Weise werden die verschiedenen Typisierungen innerhalb der einzelnen Cluster auf deskriptiver Ebene zusammengefasst und letztlich dem drei Integrationstypen zugeordnet, die sich an den Integrationspotenzialen der Erwerbsarbeit nach CASTEL orientieren (s. Abb. 2 und Tabelle 3).
Abb. 2: ungeordnete Berufsverläufe
Lesehilfe: Jede Zeile steht für den Berufsverlauf einer Person über 36 Monate, die unterschiedlichen Farben sind den in der Legende aufgeführten Status zugewiesen.
Abb. 3: unterschiedlich charakterisierte Verläufe des Clusters 3 (Legende, s. Abb. 2)
Die Zuordnung zu den Integrationstypen zeigt sich bei den Berufsverläufen als wesentlich komplexerer Prozess als bei einer bestimmten Form von Erwerbsarbeit zu einem bestimmten Zeitpunkt, zumal in einem Verlauf die Grenzen bei der Einordnung fließend sind. Hier erweist sich die vorherige Aufteilung in sehr differenzierte Gruppen als methodisches Instrument zu einer analytisch hilfreichen Zusammenfassung zu den Integrationstypen, die auf den Castelschen Integrationspotenzialen aufbauen. Wie an Cluster 3 dargestellt, werden die Cluster zuerst auf deskriptiv unterschiedliche Verläufe untersucht und eventuell in verschiedene Clusterselektionen aufgespalten. Im nächsten Schritt werden ähnliche Clusterselektionen zusammengefasst, dann in einem weiteren Schritt zu Verlaufstypen gruppiert, die sich qualitativ im Hinblick auf ihre Integration ähneln (s. Tabelle 3). Diese Verlaufstypen können dann recht einfach den Integrationstypen zugeordnet werden.
Es zeigt, sich, dass 32,3 % der Absolventen und Absolventinnen des Abschlussjahrgangs 2001 im Anschluss an die Ausbildung durchgehend integriert beschäftigt sind. Hier verläuft die berufliche Integration perfekt. Ähnlich sieht es bei den jungen Fachkräften aus, die nach einer minimalen Phase der Sucharbeitslosigkeit integriert beschäftigt sind (3,6 %), nur sehr wenige und kurze Unterbrechungen in ihrem integrierten Beschäftigungsverlauf erkennen lassen (1,7 %) oder außer einem Jahr fehlender Angabe integriert sind (4,7 %), was auf eine Wehr- oder Zivildienstphase hindeutet. Damit lassen sich insgesamt 42,3 % des Abschlussjahrgangs als perfekt oder nahezu perfekt integriert bezeichnen.
Weiteren 6,1 % der jungen Fachkräfte gelingt die berufliche Integration nach einer anfänglichen längeren prekären Phase, bei 1,2 % findet sich eine deutliche Unterbrechung in einem ansonsten von integrierter Beschäftigung dominierten Berufsverlauf. Hinzu kommen 2,9 % an Personen, deren länger andauernde berufliche Integrationsphase am Ende von fehlenden Meldungen abgelöst wird. Bei dieser Personengruppe liegt die Vermutung nahe, dass die Unterbrechung eher auf Weiterbildungsphasen oder einen erfolgreichen Übergang in die Selbstständigkeit zurückzuführen ist. Aber auch wenn es sich um Wehr- oder Zivildienst oder eine kürzere Phase der Familienarbeit handeln sollte, dürfte die Wahrscheinlichkeit eines gelungen Wiedereinstiegs relativ groß sein. Insgesamt sind weitere 10,2 % des Abschlussjahrgangs 2001 vermutlich integriert.
Sehr unterschiedlich stellen sich die Berufsverläufe dar, die dem prekären Integrationstypus zuzuordnen sind. Bei 4,9 % der Absolventen/-innen ist der Berufsverlauf zumindest nahezu vollständig von Beschäftigung mit prekärem Potenzial geprägt. Bei weiteren 4 % ist diese Art der Beschäftigung zumindest dominant. Nur bei diesem als ‚konstant prekär‘ bezeichneten Verlaufstypus (8,9 %) kann es sich zum Teil auch um ausbildungsadäquate Beschäftigung handeln, die dennoch mit Niedriglohn einhergeht.
Tabelle 3: Von den deskriptiven Typisierungen zu den Integrationstypen nach Castel
Im Gegensatz dazu stehen die Berufsverläufe, die trotz eines höheren Anteils integrierter Beschäftigung zum prekären Integrationstypus gezählt werden und mit 14,0 % dessen größten Verlaufstypus bilden. Den weitaus größten Anteil daran haben Verläufe, die nach einem gelungenen Einstieg eine längere Phase von Beschäftigung mit prekärem Potenzial aufweisen (12,1 % aller jungen Fachkräfte). Dieser hohe Anteil ist überraschend, denn damit gibt es mehr Berufsverläufe, die im dreijährigen Beobachtungszeitraum von vermeintlicher Integration zu Prekarität wechseln als dies umgekehrt der Fall ist. Dies könnte zum Teil durch Ausbildungstarifverträge begründet sein, die zwar eine befristete Übernahme nach dem Ausbildungsabschluss vorschreiben, bei denen nach Ende dieser Frist aber keine Verlängerung erfolgt. Eine weitere Typisierung von Berufsverläufen innerhalb derer, die trotz eines hohen Anteils integrierter Beschäftigung als prekär bewertet werden, sind solche, bei denen die vermeintlich integrierte Beschäftigung häufig unterbrochen wird. Diese relativ kleine Gruppe (1,9 % aller Verläufe) dürfte in erster Linie von befristeten Beschäftigungsverhältnissen geprägt sein.
Die weiteren prekären Verlaufstypen sind zumeist durch einen stärkeren Grad an Prekarität gekennzeichnet; hier kann man teilweise bereits von Entkopplungstendenzen sprechen. Zum einen handelt es sich um unstete Beschäftigung (5,9 %), wo sich häufig Phasen integrierter mit prekärer Beschäftigung sowie Arbeitslosigkeit abwechseln. Zum anderen liegen stark prekäre Verläufe vor (4,8 %), die zwar viele Wechsel aufweisen, aber in erster Linie von Beschäftigung mit prekärem Potenzial und Arbeitslosigkeit geprägt sind. Bei diesen Verläufen treten auch keine relevanten Phasen vermeintlich integrierter Beschäftigung mehr auf. Immerhin 3,5 % aller Berufsverläufe sind als entkoppelt einzustufen. Dominanter Zustand in den drei Jahren nach Ausbildungsabschluss ist hier die Arbeitslosigkeit.
Dagegen ist es bei 10,5 % der Ausbildungsabsolventen/-innen nicht möglich, die Berufsverläufe einem bestimmten Integrationstypus zuzuordnen. Bei einem geringeren Teil (1,9 % aller Berufsverläufe) wurde eine weitere, zumeist duale Ausbildung begonnen. Bei 8,7% aller Verläufe sind aufgrund sehr vieler fehlender Meldungen keine Aussagen möglich. Ein Teil davon dürfte auf schulische Ausbildung oder Studium zurückgehen, es kann sich aber z. B. auch um Familienarbeit oder Selbstständigkeit handeln.
Deutlich wird der Unterscheid zur Betrachtung fester Zeitpunkte, wo keine Veränderung im mittelfristigen Verlauf erkennbar ist. Beobachtet man hingegen den Zeitablauf, ordnen sich bestimmte Muster anders zu. Dies gilt vor allem für die Kategorie ‚trotz hohen Anteils integrierter Beschäftigung prekär’, die ja gerade im Zeitverlauf erst ihre Zuordnung erfährt, wohingegen sie bei einer Punktbeobachtung immer eindeutig den Extremkategorien zugeordnet wird.
Insgesamt werden 52,4 % der Berufsverläufe einer gelungenen Integration zugerechnet. Über ein Drittel (33,5 %) wird als prekär bewertet, wobei vor allem der hohe Anteil der Verläufe (12,1 %) überrascht, die sich nach zuerst gelungenem Einstieg prekär entwickeln. Der Anteil entkoppelter Berufsverläufe scheint mit 3,5 % zwar gering zu sein, ist aber bei Absolventen einer dualen Ausbildung so nicht zu erwarten gewesen.
Es zeigt sich, dass auch bei einer dualen Ausbildung nicht selbstverständlich von einer gelungenen Integration in die Erwerbsarbeit ausgegangen werden kann. Gerade die entkoppelten Verläufe wie auch der große Teil der prekären Verläufe, der durch unstete Beschäftigung und Arbeitslosigkeit charakterisiert wird, zeigen, dass in vielen Fällen entgegen der Annahme der Segmentationsansätze keine Integration in einen berufsfachspezifischen Arbeitsmarkt gewährleistet ist.
Die duale Ausbildung garantiert keinen erfolgreichen Berufseinstieg. Für zukünftige Untersuchungen wäre ein Vergleich des Berufseinstiegs dualer und schulischer Absolventen wünschenswert. So könnte man erkennen, ob das System der dualen Ausbildung einen positiven Einfluss auf die berufliche Integration ausübt. Momentan ist allerdings kein Datensatz verfügbar, mit dessen Hilfe man diese Frage befriedigend beantworten könnte.
Bei den Personen, die relativ konstant einer Beschäftigung mit prekärem Potenzial nachgehen, könnte die Einmündung in den Ausbildungsberuf zwar gelungen sein, aber diese ist wegen des allgemein niedrigen Einkommens in einem Berufsbereich mit Niedrigeinkommen verbunden und geht daher nicht mit einer beruflichen Integration einher. Wie von Castel postuliert, findet sich ein größerer Anteil von Personen in Zonen der Prekarität und auch der Entkopplung wieder.
In einem weiteren Analyseschritt wird mittels logistischer Regression untersucht, welche Variablen die Zugehörigkeit zu den drei Integrationstypen beeinflussen. Da die abhängige Variable drei Kategorien aufweist, wird eine multinomiale logistische Regression durchgeführt. Als Referenzkategorie wird ‚integriert’ gewählt, da diese Kategorie am stärksten besetzt ist und am ehesten den ‚Normalzustand’ repräsentiert. Zwar kann man die Zugehörigkeit zu den Integrationstypen auch als ordinal skalierte Variable analysieren, hier sollen aber die Differenzen zwischen den einzelnen Ausprägungen im Mittelpunkt stehen. Es wird davon ausgegangen, dass prekäre und entkoppelte Integrationstypen sich aus relativ verschiedenen Personengruppen zusammensetzen.
Als Faktoren sind vor allem der Ausbildungsberuf und die Branche des Ausbildungsbetriebs (16 Wirtschaftszweige) von Interesse. Der Ausbildungsberuf reflektiert die Bedeutung berufsfachspezifischer Teilarbeitsmärkte. Die Bedeutung des Wirtschaftszweigs des Ausbildungsbetriebs steht auch für betriebliche Arbeitsmärkte. Die Berufe sind zu Gruppen zusammengefasst, die höchstens auf der Ebene des Dreistellers der Berufskennziffern der Bundesagentur für Arbeit angegeben sind. Aber für die vorliegende Stichprobe sind dennoch die meisten Berufe zu gering besetzt, um sie als eigene Kategorie in der logistischen Regression zu untersuchen. Daher werden nur 13 Berufsgruppen mit einer Besetzung von mindestens 90 Fällen einzeln ausgewertet und die Übrigen zu einer Restkategorie zusammengefasst, die allerdings mehr als ein Drittel der Personen enthält. Referenzkategorie bei den Ausbildungsberufen sind die zu den ‚sonstigen Berufen’ Zusammengefassten, bei den Branchen die ‚Distributiven Dienstleistungen/Handel 2, z. B. Einzelhandel’, da die Besetzungen dieser beiden Kategorien relativ groß und die Verteilungen der Integrationstypen nur wenig von der allgemeinen Verteilung abweichen. Dies verbessert die Interpretierbarkeit der B-Werte. Zusätzlich wird der Einfluss der Region (Ost/West), des Geschlechts und der Schulbildung (Abitur ja/nein) analysiert.
521 Zellen (43,7 %) der Variablenhäufigkeiten sind unbesetzt. Dies ist nicht verwunderlich, da einzelne Berufsgruppen sich fast vollständig auf eine Branche verteilen. Ähnliches gilt für die Beziehung von Berufsgruppen und Geschlecht sowie Berufsgruppen und Bildung. Dennoch sind die entsprechenden Parameterschätzer stabil. Es sind keine größeren Verzerrungen durch die gleichzeitige Verwendung der genannten erklärenden Variablen zu erwarten. Das Pseudo-R-Quadrat von Cox und Snell liegt bei 0,140, die globale Nullhypothese wird mit dem Likelihood-Quotienten-Test deutlich zurückgewiesen (Chi-Quadrat=663, df=62).
Bei der Beurteilung der einzelnen Regressoren zeigen sich hochsignifikante Effekte bei dem Ausbildungsberuf und der Branche des Ausbildungsbetriebs, außerdem bei Region und Abitur. Bei Ge
schlecht findet sich nur eine schwache Signifikanz auf 90 %-Niveau. Interessant ist aber, dass bei Nichtverwendung der Variable des Ausbildungsberufs der Effekt des Geschlechts hochsignifikant wird. Hier zeigt sich die deutliche Segregation vieler Berufe, die sehr stark nahezu nur von Frauen oder von Männern besetzt sind (s. Tabelle 4).
Tabelle 4: Likelihood-Quotienten-Tests
Interessanter ist es, die Parameterschätzer zu betrachten. Hier können sowohl die Integrationstypen getrennt betrachtet als auch nach einzelnen Berufs- und Branchenkategorien differenziert werden. Zusätzlich wird auch die Richtung des Effekts ausgewiesen. Die Signifikanz wird über den Wald-Test bestimmt. Hier werden bei den Ausbildungsberufsgruppen und den Branchen nur die auf 95 %-Niveau signifikanten Kategorien dargestellt.
Die Wahrscheinlichkeit, in den ersten drei Berufsjahren prekär integriert zu sein, steigt in den Ausbildungsberufsgruppen der ‚Friseure bis sonstige Körperpfleger’ besonders stark (s. Tabelle 5). In dieser Berufsgruppe beträgt der Anteil prekärer Verläufe über 85 %, ein Anteil, der in den anderen Berufsgruppen nicht annähernd erreicht wird. Hochsignifikant ist dieser Effekt aber auch bei den Köchen/-innen (u. a.), knapp signifikant bei den Tischlern/-innen (u. a.). Eine geringere Gefahr, dem prekären Integrationstypus anzugehören, zeigt sich hochsignifikant bei den Bankfachleuten (u. a.), den Bürofachkräften und auch bei den Sprechstundenhelfern/-innen.
Eine Untersuchung der Branche des Ausbildungsbetriebs ergibt eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit prekärer Integration im Bereich der ‚gesellschaftsbezogenen Dienstleistungen 1, z. B.: Heime, Kranke’, eine hochsignifikant geringere Chance findet sich in den Branchen ‚Gebietskörperschaften, Sozialversicherung’ und ‚Verkehr- und Nachrichtenübermittlung’. Ebenfalls signifikant ist diese Tendenz in den beiden zur Investitionsgüterproduktion zählenden Wirtschaftszweigen. Bei den prekären Verläufen zeigt sich eine deutliche Hierarchisierung entlang verschiedener dualer Ausbildungsberufe und entlang der Branche des Ausbildungsbetriebs.
Tabelle 5: Parameterschätzer beim Vergleich der Integrationstypen
Nicht überraschend ist es, dass sich das Risiko prekärer Integration in Westdeutschland verringert und ohne Abitur erhöht. Aber obwohl der Einfluss des Geschlechts im Gesamtmodell nur gering signifikant ist, zeigt sich eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit prekärer Integration für Frauen. Insgesamt sind Frauen häufiger prekär integriert als Männer. Frauen haben beim prekären Integrationstypus einen Anteil von 49,3 %, obwohl ihr Anteil an allen dualen Absolventinnen und Absolventen nur 45,3 % beträgt. Besonders stark zeigt sich diese Tendenz innerhalb des Verlaufstypus der Personen, die relativ konstant prekär beschäftigt sind. Hier liegt der Anteil der Absolventinnen bei über 66 %. Dass aber auch bei Kontrolle der Berufsgruppe und der Branche noch ein signifikanter Unterschied zwischen Absolventinnen und Absolventen besteht, kann mehrere Ursachen haben: eine direkte Diskriminierung von Frauen z. B. bei der Einkommenshöhe, ein größerer Anteil von Teilzeitbeschäftigung bei Familiengründung oder eine weitere interne Differenzierung zwischen den einzelnen Berufen innerhalb der Berufsgruppen zuungunsten stark weiblich besetzter Berufe.
Das Risiko, beruflich überhaupt nicht integriert zu sein, ist vor allem bei Maurern/-innen hochsignifikant und auch bei Malern/-innen, Lackierern/-innen und im Ausbau Tätigen signifikant erhöht. Sehr gering ist dieses Risiko – wie oben gezeigt – bei Sprechstundenhelfern/-innen und relativ gering bei Bürofachkräften. Wie man erkennt, sind es andere Berufsgruppen, die eher prekär sind als diejenigen, die häufiger entkoppelt sind.
Bei den Branchen zeigt sich eine stark erhöhte Wahrscheinlichkeit misslungener Integration bei gesellschaftsbezogenen Dienstleistungen. Auch hier erweist sich der Arbeitsmarkt als horizontal gegliedert nach Ausbildungsberufen und Wirtschaftszweigen. Die Effekte der Region und der Schulbildung sind sehr ähnlich denen des prekären Integrationstypus. Das Geschlecht spielt hier allerdings überhaupt keine Rolle. Insgesamt finden sich beim Vergleich von entkoppelten und integrierten Berufsverläufen seltener signifikante Zusammenhänge in den einzelnen Kategorien als beim Vergleich prekärer und integrierter Verläufe. Dies ist vor allem der geringeren Anzahl entkoppelter Verläufe geschuld
Die Untersuchung der Berufsverläufe erlaubt eine wesentlich genauere Bewertung beruflicher Integration als die Analyse einzelner Zeitpunkte. Wie man sieht, unterscheiden sich die entsprechenden Ergebnisse stark. Das Ausmaß prekärer Integration zeigt sich in der Verlaufsanalyse deutlich größer und kann differenzierter beschrieben werden. Die Mehrheit der dualen Absolventen/-innen kann als ‚integriert’ eingestuft werden, aber ein erstaunlich großer Anteil der Berufsverläufe muss im Sinne Castels als ‚prekär’ bewertet werden. Dies geht zu einem großen Teil auf unstete Beschäftigungsverläufe zurück, zum anderen aber auch auf Beschäftigung mit prekärem Potenzial, worunter sich vor allem Beschäftigungsformen finden, die kein ausreichendes Einkommen ermöglichen. Relativ wenige Berufsverläufe werden als entkoppelt charakterisiert, dennoch ist dieser Anteil bei Personen, die eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, überraschend. Hinzu kommt ein recht hoher Prozentsatz an Verläufen, die als stark prekär bewertet werden können.
Die Integrationstypen verteilen sich unterschiedlich auf die verschiedenen Ausbildungsberufe und -branchen, die sich in dieser Hinsicht als unterschiedlich attraktiv darstellen. Es zeigt sich bei einzelnen Berufsgruppen eine deutliche Hierarchisierung. Viele Absolventen/-innen können daher nicht auf dem berufsfachspezifischen Arbeitsmarkt verortet werden bzw. ein Teil der berufsspezifischen Arbeitsmärkte ist eben durch Beschäftigung mit prekärem Potenzial charakterisiert.
Eine weitere horizontale Gliederung des Arbeitsmarkts zeigt sich entlang der Wirtschaftszweige der Ausbildungsbetriebe. Deren Einfluss scheint weniger auf direkte Übernahmen im Sinne eines festen betriebsspezifischen Arbeitsmarktes zurückzuführen zu sein, da die Anzahl der Betriebswechsel in den Branchen ähnlich verteilt ist. Zum einen dürfte dies Bedeutung der Branche in einer gewissen Charakterisierung von einzelnen Berufsgruppen gründen, die für sich genommen zu gering besetzt sind, um sie getrennt zu berechnen. Zum anderen sind die Branchen, in denen es besonders wenige prekäre Verläufe gibt, eher von Großbetrieben geprägt, z. B. in der Investitionsgüterproduktion. Großbetriebe sind allgemein eher mit stabilen Arbeitsbedingungen und höherem Einkommen verbunden als kleinere Betriebe.
Unabhängig von den Berufsgruppen und Branchen in der Ausbildung zeigt sich bei Frauen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit prekärer Integration. Dies ist in erster Linie auf einen deutlich höheren Anteil Frauen in Niedriglohnbeschäftigung zurückzuführen, der sich schon in der Berufseinstiegsphase bemerkbar macht.
Insgesamt scheint es nach einem Jahr zu keiner wesentlichen Verschiebung des Anteils der Zustände zu kommen. Auch im Verlauf betrachtet, zeigt sich ein ähnlich hoher Anteil derer, die einen verspäteten Einstieg in integrierte Beschäftigung erfahren, sowie derer, die sich nach einer längeren vermeintlich integrierten Beschäftigungsphase in eine prekäre Richtung entwickeln. In diesen ersten drei Jahren nach Ausbildungsabschluss ist keine Tendenz zu einer Zunahme integrierter Beschäftigung zu erkennen.
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