Titel:
Übergänge in der hauswirtschaftlichen Berufsbildung gestalten - Perspektiven auf die individuelle Förderung und die Systemgestaltung in der Domäne Hauswirtschaft
Beitrag von Martina FEULNER (H wie Hauswirtschaft und Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V.)
In der Domäne Hauswirtschaft gab in 2009/10 die kritische Auseinandersetzung mit der Berufsausbildung Hauswirtschafter/in und dem Europäischen bzw. nationalen Qualifikationsrahmen im Rahmen der Frankfurter Gespräche den Anstoß für einen Diskussionsprozess, an dem sich hauswirtschaftlichen Berufs- und Fachverbände, verschiedene berufliche Schulen sowie die in den Ländern zuständigen Stellen für die Berufsbildung in der Hauswirtschaft unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V. beteiligten. Eine gezielt eingesetzte Arbeitsgruppe, die Taskforce Hauswirtschaftliche Berufsbildung, stellte sich die Aufgabe, die Berufe der Hauswirtschaft entsprechend der im aktuellen Stand des DQR vorgegebenen Systematik darzustellen. Erste Ergebnisse der Taskforce wurden anlässlich der Hochschultage 2011 in Osnabrück vorgestellt.
Welche Perspektiven sind für die Berufe der Hauswirtschaft wichtig? Welche Weichen sind für die Zukunft zu stellen? Dies sind zentrale Fragen, wie sie aktuell in den Berufs- und Fachverbänden diskutiert werden. Die Neuordnung der Ausbildung zur Hauswirtschafter/in liegt mehr als 10 Jahre zurück. In verschiedenen Bundesländern werden Neukonzeptionen diskutiert und auch aus den Beruflichen Schulen werden Veränderungsbedarfe angezeigt. Damit setzt die Bildungslandschaft deutliche Signale für eine grundlegende Auseinandersetzung. Auch die Entwicklungen im Dienstleistungsbereich machen dies deutlich. Auf der einen Seite werden die Angebote in den verschiedenen Feldern hauswirtschaftlicher Dienstleistungen immer differenzierter und auch im Volumen zunehmen. Diese Entwicklung ist in den sozialen Einrichtungen genauso zu beobachten, wie in den Feldern der haushaltsbezogenen Dienstleistungen und der landwirtschaftlich-hauswirtschaftlichen Dienstleistungen. Auf der anderen Seite aber lässt der Bedarf an fachlich qualifizierten Kräften ein Bild entstehen, das nicht mit dem Spektrum der angebotenen Aus-, Fort- und Weiterbildungen übereinstimmt. Etabliert hat sich eine Leitungsebene mit Kompetenzprofilen, die von Führungs- und Managementaufgaben geprägt sind, wobei eine Grundlage mit fundierten fachpraktischen und –theoretischen Kompetenzen nicht fehlen darf. Sehr klar zeichnet sich eine Mitarbeiterinnenebene ab, die von angelernten Kräften bestimmt wird. Das Feld zwischen Mitarbeiterinnenebene und Leitungsebene ist noch nicht differenzierend abgebildet. Erst langsam zeichnen sich Strukturen ab, in denen Arbeitsplätze entstehen, an denen Kompetenzen nachgefragt werden, wie sie z.B. in der Berufsausbildung zur Hauswirtschafter/in erworben werden. Damit stellt sich z.B. die Frage, mit welchen Kompetenzausprägungen Hauswirtschafter/innen auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden? Die gleiche Frage stellt sich für den/die Fachpraktiker/in in der Hauswirtschaft und für den/die Fachhauswirtschafter/in, da die Berufe nach § 66 bzw. § 53 Berufsbildungsgesetz (BBiG) ebenfalls in dem noch wenig konkretisierten Feld zwischen Leitungsebene und ausführender Ebene in den hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereichen liegen.
Mit dieser Fragestellung fällt der Blick auf den Europäischen bzw. Deutschen Qualifikationsrahmen. Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) ist eine Durchlässigkeits- und Mobilitätsinitiative, an der sich inzwischen alle Mitgliedstaaten beteiligen. Zum ersten Mal wird ein umfassendes, bildungsbereichsübergreifendes Profil vorgelegt, das mit einer einheitlichen Systematik für die Abbildung der Kompetenzen und definierten Niveaustufen zur Vergleichbarkeit der Berufe die Anforderungen in den Berufen eines Berufsfeldes, die Anforderungen verschiedener Berufe im nationalen Vergleich sowie Vergleiche in Europa ermöglichen soll. Unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten wurde ein Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) entwickelt. Mit diesem Instrument ist es möglich, die hauswirtschaftlichen Berufe einmal in sich auszuloten, um zu überprüfen, wie sich die Kompetenzprofile abbilden. Gleichzeitig kann ein Vergleich untereinander durch die Betrachtung mit dem gleichen Maßstab erfolgen. Zudem kann hiermit eine Gegenüberstellung mit anderen Berufen gelingen. Für die Hauswirtschaft ist dies ein wichtiger Schritt, da sie mit ihrem Ansatz, grundlegende Dienstleistungen für die Alltags- und Lebensgestaltung zur Verfügung zu stellen, in vielen Dienstleistungsfeldern tätig und damit mit einem breiten Spektrum von Berufen kooperierend verbunden ist. Hier sind alle sozialpflegerischen und sozialpädagogischen Berufe zu nennen, die Berufe des Hotel- und Gastgewerbes sowie Berufe aus dem lebensmittelverarbeitenden Bereich und der Reinigungstechnologien.
Nicht zuletzt muss die Hauswirtschaft im Hinblick auf die Einführung des DQR in Deutschland gerüstet sein, denn in einem ersten Schritt ist die Festlegung von Niveaustufen für die Berufe geplant. Aktuell ist noch nicht abzusehen, wie die Zuordnung von bestehenden Qualifikationen zum DQR vorgenommen wird. Die dazu notwendigen Entscheidungen werden in den nächsten Monaten zu treffen sein, da ab 2012 Niveaustufen in den Zeugnissen von Bildungsabschlüssen genannt werden.
Die Taskforce Hauswirtschaftliche Berufsbildung als gezielt eingesetzte Arbeitsgruppe stellte sich die Aufgabe, die Berufe der Hauswirtschaft entsprechend der im aktuellen Stand des DQR vorgegebenen Systematik darzustellen. In der Arbeitsgruppe kommen Kompetenzen aus den Bereichen:
Von der Taskforce werden folgende Berufe bearbeitet:
Aus dem laufenden Prozess wurden erste Ergebnisse und Erkenntnisse der Arbeitsgruppe dargestellt. Die Arbeitsgruppe wird bis zum Sommer 2011 ihren selbstgewählten Auftrag abgeschlossen haben. Durch ein einzigartiges Engagement der beteiligten Arbeitskreismitglieder und der Möglichkeit, in enger Anbindung an den laufenden transnationalen Projekten zu arbeiten, entsteht ein umfassendes Grundlagenpapier. Im Rahmen des Auftrags werden die Berufe der Hauswirtschaft systematisch mit einem outcome-orientierten Ansatz abgebildet. Demzufolge werden nicht Lernziele sondern Lernergebnisse formuliert. Mit diesem Ansatz werden die Kompetenzprofile prägnanter dargestellt. Darüber hinaus wird der Transfer zu den Anforderungen, wie sie für Arbeitsplätze formuliert werden, erleichtert. Diese auf den konkreten Praxiseinsatz konzentrierte Darstellung stellt Fachkompetenzen und personale Kompetenzen direkt nebeneinander. Mit diesem Ansatz entsteht ein umfassenderes Kompetenzprofil, als es mit dem traditionellen Lernzielansatz abgebildet werden konnte.
Der DQR-Vorschlag vom 10.11.2010 sieht folgende Struktur für die Beschreibung der Anforderungsstruktur und der Kompetenzen in den acht Niveaustufen vor:
Tabelle 1: Beschreibung der Anforderungen und Kompetenzen nach dem DQR-Vorschlag
Niveau-Indikator | |||
Anforderungsstruktur | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbstständigkeit |
Tiefe und Breite | Instrumentale und systemische Fertigkeiten, Beurteilungsfähigkeit | Team-/ Führungsfähigkeit, Mitgestaltung und Kommunikation | Eigenständigkeit/Verantwortung, Reflexivität und Lernkompetenz |
Methodenkompetenz wird als Querschnittskompetenz verstanden und daher in der Matrix nicht erwähnt. Jedes Qualifikationsniveau kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Ein Weg ist die Berufsausbildung.
In der Bearbeitung musste für die Problematik eine Lösung gefunden werden, die Lernzielformulierungen älterer Ausbildungsregelungen an die neuen Anforderungen des DQR anzupassen. Auch für die auf Länderebene geregelten Berufe - wie die des Helfers/ der Helferin in der Hauswirtschaft oder des Hauswirtschaftlichen Betriebsleiters/ der Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin, deren Rechtsgrundlagen nur bedingt vergleichbar sind, galt es, sich auf eine einheitliche Arbeitsgrundlage zu verständigen.
Im Folgenden werden die verwendeten Dokumente, die outcome-orientierte Beschreibung der Kompetenzen und vorgeschlagenen Niveaustufen für die Berufe Hauswirtschafter/in, Fachhauswirtschafter/in und Fachpraktiker/in Hauswirtschaft dargestellt. Um den Bezug zum DQR herzustellen, werden bei jedem Beruf in einer ersten Tabelle die Kompetenzcharakteristika des DQR vorgestellt. In der zweiten Tabelle sind die Kompetenzen des Berufes jeweils zusammenfassend dargestellt.
Hauswirtschafter/in
Tabelle 2: Kompetenzcharakteristika des DQR: Niveaustufe 4
Niveau 4 | |||
Über Kompetenzen zur selbstständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Über vertieftes Allgemeines Wissen oder über fachtheoretisches Wissen in einem Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. | Über ein breites Spektrum kognitiver und Praktischer Fertigkeiten verfügen, die selbstständige Aufgabenbearbeitung und Problemlösung sowie die Beurteilung von Arbeitsergebnissen und –prozessen unter Einbeziehung von Handlungsalternativen und Wechselwirkungen mit benachbarten Bereichen ermöglichen. Transferleistungen erbringen. | Die Arbeit in einer Gruppe und deren Lern- und Arbeitsumgebung mitgestalten und kontinuierlich Unterstützung anbieten. Abläufe und Ergebnisse begründen. Über Sachverhalte umfassen kommunizieren. | Sich Lern- und Arbeitsziele setzen, sie reflektieren, realisieren und verantworten. |
Tabelle 3: Kompetenzen: Hauswirtschafter/in
Niveau 4 | |||
Die Hauswirtschafter/innen verfügen über Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in der hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung verschiedener Zielgruppen im umfassenden, sich verändernden beruflichen Tätigkeitsfeld. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Der/die Hauswirtschafter/in verfügt in den Arbeitsbereichen Verpflegung und Service Textilreinigung und - pflege, Hausreinigung und Raumgestaltung, Hauswirtschaftliche Betreuung, Vorratshaltung und Warenwirtschaft, Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen über vertieftes allgemeines und fachtheoretisches Wissen. Er/sie ist in der Lage, individuell Situationen zu erkennen, zu beurteilen und Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. | Der/die Hauswirtschafter/in verfügt über ein breites Spektrum kognitiver und praktischer Fertigkeiten, die selbstständige Aufgabenbearbeitung und Problemlösung sowie die Beurteilung von Arbeitsergebnissen und –prozessen unter Einbeziehung von Handlungsalternativen und Wechselwirkungen mit benachbarten Bereichen ermöglichen. Die Vielfalt des Aufgabenspektrums erfordert Transferleistungen und Entscheidungen, die auch gegenüber den verschiedenen Zielgruppen zu begründen sind. | Der/die Hauswirtschafter/in ist in der Lage, die Arbeit in einer Gruppe und deren Arbeitsumgebung mit zu gestalten und kontinuierlich Unterstützung anzubieten. Er/sie erfasst die Interessen der Zielgruppe, setzt sich verantwortungsbewusst auseinander und gestaltet Versorgungs- und Betreuungsleistungen Er/sie kann Abläufe und Ergebnisse begründen, über Sachverhalte umfassend kommunizieren und interdisziplinär zusammen arbeiten. | Der/die Hauswirtschafter/in setzt sich Lern- und Arbeitsziele. Er/sie reflektiert und beurteilt ihre eigenen Arbeitsprozesse und verantwortet ihr Tun. Er/sie erfüllt den Anspruch die eigene Handlungsfähigkeit selbst einzuschätzen und stetig weiterzuentwickeln. |
Fachpraktiker/in Hauswirtschaft
Tabelle 4: Kompetenzcharakteristika des DQR: Niveaustufe 3
Niveau 3 | |||
Über Kompetenzen zur selbstständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in einem noch überschaubaren und zum Teil offen strukturierten Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Über erweitertes allgemeines Wissen oder über erweitertes Fachwissen in einem Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. | Über ein Spektrum von kognitiven und praktischen Fertigkeiten zur Planung und Bearbeitung von fachlichen Aufgaben in einem Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. Ergebnisse nach weitgehend vorgegebenen Maßstäben beurteilen, einfache Transferleistungen erbringen. | In einer Gruppe mitwirken und punktuelle Unterstützung anbieten. Die Lern- oder Arbeitsumgebung mit gestalten, Abläufe und Ergebnisse adressatenbezogen darstellen. | Auch in weniger bekannten Kontexten selbstständig und verantwortungsbewusst lernen und arbeiten. Das eigene und das Handeln anderer einschätzen, Lernberatung nachfragen und verschiedene Lernhilfen auswählen. |
Tabelle 5: Kompetenzen: Fachpraktiker/in Hauswirtschaft
Niveau 3 | |||
Die Fachpraktiker/innen Hauswirtschaft verfügen über Kompetenzen zur selbstständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in einem noch überschaubaren und zum Teil offen strukturierten beruflichen Tätigkeitsfeld der hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Der/die Fachpraktiker/in Hauswirtschaft verfügt in den Arbeitsbereichen Verpflegung, Textilreinigung, Hausreinigung, einschließlich Service über ein erweitertes allgemeines Wissen und Fachwissen. | Der/die Fachpraktiker/in Hauswirtschaft verfügt über ein Spektrum von kognitiven und praktischen Fertigkeiten zur Planung und Bearbeitung von überschaubaren fachlichen Aufgaben in einem hauswirtschaftlichen Arbeitsbereich. Ergebnisse werden nach weitgehend vorgegebenen Maßstäben beurteilt, einfache Transferleistungen werden erbracht. | Der/die Fachpraktiker/in wirkt in einer Arbeitsgruppe mit und bietet punktuelle Unterstützung an. Er/sie gestaltet die Arbeitsumgebung mit, Abläufe und Ergebnisse werden adressatenbezogen bearbeitet. | Der/die Fachpraktiker/in arbeitet auch in weniger bekannten Kontexten selbstständig und verantwortungsbewusst. Er/sie schätzt das eigene Handeln ein. Er/sie ist in der Lage, Lernberatung nachzufragen und wählt geeignete Lernhilfen aus. |
Geprüfte/r Fachhauswirtschafter/in
Tabelle 6: Kompetenzcharakteristika des DQR: Niveaustufe 5
Niveau 5 | |||
Über Kompetenzen zur selbstständigen Planung und Bearbeitung umfassender fachlicher Aufgabenstellungen in einem komplexen, spezialisierten, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Über integriertes Fachwissen in einem Lernbereich oder integriertes berufliches Wissen in einem Tätigkeitsfeld verfügen. Das schließt auch vertieftes fachtheoretisches Wissen ein. Umfang und Grenzen des Lernbereichs oder beruflichen Tätigkeitsfelds kennen. | Über ein sehr breites Spektrum kognitiver und praktischer Fertigkeiten verfügen. Arbeitsprozesse übergreifend planen und sie unter umfassender Einbeziehung von Handlungsalternativen und Wechselwirkungen in benachbarten Bereichen beurteilen. Umfassende Transferleistungen erbringen. | Arbeitsprozesse kooperativ, auch in heterogenen Gruppen, planen und gestalten, andere anleiten und mit fundierter Lernberatung unterstützen. Auch fachübergreifend komplexe Sachverhalte strukturiert, zielgerichtet und adressatenbezogen darstellen | Eigene und fremd gesetzte Lern- und Arbeitsziele reflektieren, bewerten, selbstgesteuert verfolgen und verantworten sowie Konsequenzen für die Arbeitsprozesse im Team zeigen |
Tabelle 7: Kompetenzen: Geprüfte/r Fachhauswirtschafter/in
Niveau | |||
Der/die Fachhauswirtschafter/innen verfügen über Kompetenzen zur selbstständigen Planung und Bearbeitung umfassender fachlicher Aufgabenstellungen der hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung von Personen mit Hilfebedarf in einem komplexen, spezialisierten, sich verändernden beruflichen Tätigkeitsfeld, insbesondere in der Alten- und Behindertenhilfe. | |||
Fachkompetenz | Personale Kompetenz | ||
Wissen | Fertigkeiten | Sozialkompetenz | Selbständigkeit |
Der/die Fachhauswirtschafter/in verfügt über integriertes berufliches Wissen in den Handlungsbereichen Alltagsgestaltung und Betreuung, Gestaltung der hauswirtschaftlichen Leistungen, grundpflegerische Maßnahmen. Das schließt auch vertieftes fachtheoretisches Wissen ein. Er/sie kennt Umfang und Grenzen des beruflichen Tätigkeitsfelds. | Der/die Fachhauswirtschafter/in verfügt über ein sehr breites Spektrum kognitiver und praktischer Fertigkeiten. Er/sie plant Arbeitsprozesse übergreifend und beurteilt diese unter umfassender Einbeziehung von Handlungsalternativen und Wechselwirkungen in benachbarten Bereichen. Die Vielfalt des Aufgabenspektrums und der Zielgruppen erfordert umfassende Transferleistungen und Entscheidungen. | Der/die Fachhauswirtschafter/in plant und gestaltet Arbeitsprozesse kooperativ, auch in heterogenen Gruppen. Er/sie erfasst die Ressourcen der Zielgruppe und bezieht diese fördernd und verantwortungsbewusst in die Leistungsgestaltung ein. Er/sie leitet andere an, berät und unterstützt fundiert. Er/sie stellt fachübergreifend komplexe Sachverhalte strukturiert, zielgerichtet und adressatenbezogen dar. | Der/die Fachhauswirtschafter/in reflektiert, bewertet und verfolgt verantwortlich und selbstgesteuert eigene und fremd gesetzte Lern- und Arbeitsziele, und leitet Konsequenzen für die Arbeitsprozesse im multiprofessionellen Team ab. |
Die gesamten Ergebnisse der Taskforce werden auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft veröffentlicht: www.dghev.de. Parallel zu den abschließenden Arbeiten der Arbeitsgruppe werden in den Fachausschüssen und Beiräten der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft die weiteren Schritte im Hinblick auf die notwendigen Weiterentwicklungen in der Domäne Hauswirtschaft diskutiert. Der aktuelle Stand kann über den Vorstand der Gesellschaft nachgefragt werden: dhg(at)dghev.de. Ebenfalls auf den Internetseiten sind die Vorträge und Ergebnisse der beiden Frankfurter Gespräche 2009 und 2010 nachzulesen.
FEULNER, M. (2011): Die Berufe der Hauswirtschaft im System des Deutschen Qualifikationsrahmens – Erste Ergebnisse aus der Arbeit der Taskforce Hauswirtschaftliche Berufsbildung in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. In: bwp@ Spezial 5 – Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Fachtagung 11, hrsg. v. KETTSCHAU, I./ GEMBALLA, K., 1-10. Online: http://www.bwpat.de/ht2011/ft11/feulner_ft11-ht2011.pdf (26-09-2011).