Berufliches Lehren und Lernen: Grundlagen, Schwerpunkte und Impulse wirtschaftspädagogischer Forschung

Die Digitalisierung der Wirtschaft hat erhebliche Auswirkungen auf die Lehrinhalte kaufmännischer Berufsbildung. Alle betriebswirtschaftlichen Funktionen werden hierdurch erheblich verändert. Dies reicht von Social-Media-Marketing und Online Handel, Produktion mittels Cyber-physischer Systeme, über digitale Zahlungssysteme, Fintechs und Kryptowährungen, digitalisierte Personalrekrutierungs­prozesse, Führungsformen mittels People Analytics bis hin zu völlig neuen Funktionsweisen einer Plattformökonomie wie sie von Google & Co. betrieben wird. Für eine wirklich zeitnahe fachdidakti­sche Antwort im Hinblick auf eine zukunftsfähige Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses kommt es vor allem auch auf die Lehrkräfte des beruflichen Bildungswesens an. Lehrpläne, Berufsbil­der und betriebswirtschaftliche Schulbücher haben hierfür einen viel zu langen Vorlauf. Selbst wenn es gelingt, diese schneller anzupassen, liegt dennoch letztlich die inhaltliche Verantwortung bei den Lehrkräften. Die zentrale Aufgabe des ‚fachlichen Innovierens‘ durch berufliche Lehrkräfte gerät hier­durch stärker in den Fokus. In diesem Beitrag wird genauer darauf eingegangen, was die Herausforde­rung eines fachlichen Innovierens ausmacht und welche Formen des Wissens hierbei von besonderer Bedeutung sind.

‚Fachliches Innovieren‘ ist jedoch nicht nur ein wichtiges Feld des Lehrer/innenhandelns, sondern for­dert auch die Lehrer/innenbildungsforschung dazu auf, ihr Forschungsinteresse gerade auch auf diesen Aspekt zu lenken. Thematisiert wird, welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind und welche Perspektiverweiterungen in diesem Kontext sinnvoll vorzunehmen wären.