Berufliches Lehren und Lernen: Grundlagen, Schwerpunkte und Impulse wirtschaftspädagogischer Forschung

Reflexion und Selbstreflexion stellen zentrale Bausteine wirtschaftspädagogischer Professionalität dar. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Diskussion dieser Bausteine im Kontext der Grazer Wirtschafts­pädagogik. Hierfür erfolgt zunächst eine allgemeine Auseinandersetzung mit den Begriffen Reflexion und Selbstreflexion, welche in der Folge in einer Vorstellung konkreter Konzepte und Instrumente (z.B. Lerntagebuch, Portfolio, Berichte und Gespräche, Begleitungen) im Rahmen des Masterstudiums Wirtschaftspädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz Vertiefung findet. Am Beispiel des elektronischen Kompetenzentwicklungsportfolios (eKEP) werden Wirkung und Nachhaltigkeit von Instrumenten zur Förderung der (Selbst-)Reflexion exemplarisch dargestellt. Hierfür wird auf Ergeb­nisse aus der seit 2009 laufenden Begleitforschung zum eKEP zurückgegriffen, welche die Daten von bisher insgesamt 678 Studierenden zur Selbsteinschätzung ihres Kompetenzspektrums und die Ent­wicklung über den Studienverlauf hinweg umfasst. Insbesondere zeigt sich, dass eine curriculare Ver­ankerung, eine klare Kommunikation von Zielen und Nutzen sowie Feedback und Unterstützung durch einen Coach zu den Erfolgsfaktoren für die Umsetzung und laufende Weiterentwicklung von (Selbst-)Reflexion im Masterstudium Wirtschaftspädagogik am Standort Graz zählen. Gut in ein Stu­dium eingebettet, bringt (Selbst-)Reflexion nicht nur viele Synergien für das Masterstudium der Wirt­schaftspädagogik, sondern wirkt vielmehr wie ein Motor für die Entwicklung wirtschaftspädagogi­scher Professionalität.