Titel:
Berufliche Bildung in den Medienberufen – Medien in der beruflichen Bildung
Analoge und digitale Medien nehmen und nahmen seit jeher eine Schlüsselrolle in allen Kulturen ein. Sie dokumentieren und formen Wissen und Ereignisse, sind Träger von Kommunikation und Interaktion. Der Zugang zu Medien und der kompetente Umgang mit ihnen ermöglicht erst eine umfassende Teilhabe des Einzelnen an Politik, Wirtschaft und Kultur im Öffentlichen wie im Privaten.
Insbesondere digitale Medien bewirken heutzutage in vielerlei Hinsicht, aufgrund der außergewöhnlich kurzen Innovationszyklen in der IT- und Medienbranche, einen kontinuierlichen Anpassungsdruck im Bildungs- und Beschäftigungssystem. Neue Techniken wie aktuell z.B. „Mobile Tagging“, „Augmented Reality“, „Ubiquitous computing“ oder „Cloud computing“ eröffnen neue Anwendungs- und Handlungsmöglichkeiten, neue Anforderungen an das Mediendesign und damit auch neue Qualifizierungs- und didaktische Anforderungen für die berufliche Bildung im dynamischen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext.
Die Fachtagung Medientechnik nimmt diesen Sachstand als Ausgangspunkt und analysiert drei ausgewählte Frageschwerpunkte der Berufspädagogik sowie der beruflichen Fachrichtungen „Medientechnik“ und „Mediendesign und Designtechnik“ in der beruflichen Bildung genauer:
1. Der erste Schwerpunkt mit dem Titel „Medientechnik und berufliche Bildung“ befasst sich mit den technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und den daraus erwachsenen Anforderungen an die schulische und betriebliche Berufsausbildung in den Bereichen der audiovisuellen Medien, der Veranstaltungstechnik, der computergenerierten Digitalmedien sowie der Druckmedien. Sönke KNUTZEN fasst die Vorträge und Diskussionen dieses Schwerpunkts zusammen, indem er das berufliche Aufgabenspektrum im Medienbereich sowie die wichtigsten gewerblich-technischen Medienberufe skizziert und darauf aufbauend die besonderen Herausforderungen im Bereich der Medientechnik aus berufspädagogischer Sicht dargestellt.
2. Der zweite Schwerpunkt widmet sich dem Mediendesign und der Designtechnik in der beruflichen Bildung. Die junge berufliche Fachrichtung „Mediendesign und Designtechnik“, die sich auf Designberufe und designnahe Berufe – insbesondere Medienberufe – ausrichtet, schließt eine Lücke in der beruflichen Lehrerbildung. Die Tagung gibt in diesem Teil Prognosen für die Entwicklung dieses Berufsfeldes, skizziert neue Konzepte für eine professionsorientierte Mediendidaktik und zeigt exemplarisch, wie sich diese auf einen anspruchsvollen beruflichen Gestaltungsunterricht übertragen lassen.
3. Der dritte Schwerpunkt der Fachtagung trägt die Überschrift „Medieneinsatz in der beruflichen Bildung“ und befasst sich mit der kontinuierlichen Anpassungsleistung, die das Berufsbildungssystem in diesem Bereich leisten muss, um den Anforderungen der sich ständig wandelnden Informationsgesellschaft gerecht werden zu können. Fokussiert werden in diesem Block internetbasierte Informations- und Kommunikationsplattformen, die zur Unterstützung von zeit- und ortsunabhängigen Lehr-Lernprozessen und der Kooperation und Kommunikation in der beruflichen Bildung entwickelt und genutzt werden. Folgende Beiträge setzen sich mich diesen Themenschwerpunkt im Block 3 auseinander:
Insgesamt zeigten die Vorträge und Diskussionen im Rahmen der Fachtagung, dass das Thema Medientechnik zeitlos aktuell ist und bleiben wird. Durch den kurzen Innovationszyklus in diesem Bereich und die Konvergenz digitaler Medien mit anderen aktuellen und traditionellen Medien besteht ein hoher Forschungsbedarf zu den Fragen: 1. Wie sollen Medienberufe in Zukunft gestaltet werden? Oder, welche Entwicklungen beeinflussen die Branche? 2. Welches Designkonzept trägt zur Weiterentwicklung von Berufen der Informations- und Kommunikationsmedien bei? Und, wie können diesbezügliche Kompetenzen didaktisch aufgebaut werden? 3. Wie können digitale Medien dabei helfen Lern-, Lehr- und Kooperationsprozesse in der beruflichen Bildung über die Fachgrenzen hinweg effektiver als bisher zu gestalten?
Auf all diese Fragen kann es immer nur zeitbedingte Antwortversuche geben, die der ständigen Revision, aber auch der Suche nach nachhaltig tragfähigen und grundlegenden Strukturprinzipien bedürfen.
Alexandra Eder, Ulrich Heinen & Sönke Knutzen