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bwp @ Spezial 5 | September 2011
Hochschultage Berufliche Bildung 2011
Herausgeber der bwp@ Spezial 5 sind Thomas Bals & Heike Hinrichs

WS09 - Nachhaltigkeit
Herausgeber: Stephan Stomporowski & Heinrich Meyer


Titel:
Lernmethoden und Lernmaterialien in ernährungsbezogenen Bereichen der beruflichen Vorbereitung und Ausbildung


Fit für die Zukunft – Ein Plädoyer für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung am Beispiel ernährungsbezogener Berufe

Beitrag von Silvana KRÖHN (Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum e.V. – EPIZ Berlin)

Abstract

Für eine zukunftsfähige Entwicklung ist nachhaltiges Wirtschaften eine Notwendigkeit. Die pädagogischen Ansätze, die die Integration von nachhaltigem Wirtschaften unterstützen können, sind Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der Artikel zeigt aktuelle Hemmnisse für die Integration und erörtert, was Lehrkräfte benötigen, um diese Hemmnisse zu überwinden. Vorgestellt werden außerdem Unterrichtsmaterialien für die Ausbildung ernährungsbezogener Berufe und weitere Projektergebnisse des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums, das seit 1998 Veranstaltungskonzepte und Unterrichtsmaterialien des Globalen Lernens für die berufliche Bildung entwickelt.

1 Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung  - Wieso?

Globale Herausforderungen und nachhaltiges Wirtschaften sollten Querschnittsthemen in der beruflichen Bildung sein. Denn Studien wie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie belegen bereits für die Gegenwart die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens aufgrund von aktuellen Entwicklungen wie Klimawandel, Globalisierung und Bevölkerungsentwicklung.

Nachhaltiges Wirtschaften in ernährungsbezogenen Berufen berücksichtigt vier Dimensionen (vgl. NÖLLE/ SCHINDLER/ TREITSCHEID 2010, 31):

  • Ökonomie (z.B. Vermeidung prekärer Arbeitsverhältnisse, existenzsichernde Löhne sowohl in Ländern des Südens wie des Nordens, Senkung von Agrar- und Exportsubventionen)
  • Ökologie (z.B. Erhalt der Artenvielfalt, Schonung der Ressourcen)
  • Soziales (z.B. Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit, Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeiterorganisation ILO, Stärkung von Verbraucher/inneninteressen)
  • Gesundheit (z.B. Nährstoffempfehlungen, Verringerung von Pestizidbelastungen, Gentechnik)

1.1 Nutzen für die Gesellschaft

Die Wuppertaler Wissenschaftler/innen der Studie „ Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ rufen zu nichts Geringerem als einem Zivilisationswandel auf:

„Der Übergang zu einer postfossilen Zivilisation wird das bestimmende Vorhaben dieses Jahrhunderts sein – vor allem für die Industriegesellschaften. Er umfasst erstens ein technologisches Projekt, nämlich die Umgestaltung der gesellschaftlichen Hardware – von Gebäuden über Kraftwerke zu Textilien – zu ressourcenleichten und naturverträglichen Systemen. […] Zu ihm gehört zweitens ein Institutionenprojekt, nämlich der Aufbau von Regelwerken und Einrichtungen, welche die Achtung der Menschenrechte gewährleisten und die Entwicklungsdynamik der Wirtschaft innerhalb der Regenerationsgrenzen der Biosphäre halten. […] Und drittens umgreift ein solcher Wandel die Leitbilder für Handeln und Sein, von der persönlichen Lebensführung über das professionelle Ethos zu den Prioritäten des Gemeinwesens.“ (BUND/ BROT FÜR DIE WELT/ EED 2008, 25 f.)

Der hier beschriebene Zivilisationswandel ist die Ausgestaltung dessen, was auch „Nachhaltige Entwicklung“ genannt wird. Die Deutsche UNESCO-Kommission und das Nationalkomitee UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung definieren nachhaltige Entwicklung folgendermaßen:

Nachhaltige Entwicklung ist ein andauernder und gesamtgesellschaftlicher Wandlungs- und Gestaltungsprozess, der es ermöglicht, die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation zu sichern und gleichzeitig die Wahlmöglichkeiten zukünftiger Generationen zur Gestaltung ihres Lebens zu erhalten. Nachhaltige Entwicklung ist heute der allgemein anerkannte Weg zur Verbesserung der individuellen Zukunftschancen, zu gesellschaftlicher Prosperität, wirtschaftlichem Wachstum und ökologischer Verträglichkeit. Nachhaltige Entwicklung ist ein umfassendes Modernisierungskonzept für das Leben und Wirtschaften im 21. Jahrhundert.“ (DEUTSCHE UNESCO-KOMMISSION/ NATIONALKOMITEE UN-DEKADE BNE 2008, 5)

Wichtig in der Definition von Nachhaltigkeit ist der Bezug zu künftigen Generationen: Auch sie sollen auf dieser Erde ein gutes Leben führen können. Zu betonen ist auch, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht mit Verzicht einher geht, sondern zuerst mit einer Sicherung von Lebensqualität und im weiteren Schritt sogar mit einer Steigerung von Lebensqualität. Um zwei Beispiele aus dem Ernährungsbereich zu nennen:

Durch den Konsum von Fisch aus nachhaltiger Fischerei stellen wir sicher, dass wir künftig die uns heute bekannten Fischsorten überhaupt noch verzehren können. Möglicherweise können wir uns nachhaltigen Fisch nicht mehr so oft leisten wie konventionell gefischten, weil er ein bisschen teurer ist. Dies macht ein Fischgericht zu etwas Besonderem. Wertschätzung für Lebensmittel und Genuss würden gefördert und zu größerer Lebensqualität beitragen.

Ein weiteres Beispiel betrifft unser Einkaufsverhalten – oder vielmehr unser Wegwerfverhalten. Untersuchungen in Österreich haben ergeben, dass dort jährlich pro Haushalt etwa 100 kg noch essbare Lebensmittel weggeworfen werden. Befragte gaben an, dass sie zu viel eingekauft haben und die Lebensmittel nicht mehr benötigen. Bis zu 400 Euro werden so pro Haushalt in den Müll geworfen – 400 Euro, die sonst beispielsweise für Theaterbesuche oder eine Paddeltour zur Verfügung stehen würden. (vgl. Dokumentarfilm „Essen im Eimer“) Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz führt derzeit eine Studie zur Erhebung der Situation in Deutschland durch. Schätzungsweise werden hier jährlich 20 Millionen Tonnen Lebensmittel von Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Handel und Verbraucher/innen weggeworfen. Auf der Webseite des Ministeriums finden sich Tipps für Verbraucher/innen, wie sie Lebensmittelabfälle reduzieren können. Dies spart nicht nur bares Geld, es leistet auch einen Beitrag gegen globale Ungleichverteilungen von Nahrungsmitteln und erschwingliche Lebensmittelpreise auch in Ländern des Südens.

1.2 Nutzen für die Betriebe

Der Anteil an Kund/innen und Gästen, die nachhaltig konsumieren, steigt stetig. Allein in Berlin-Brandenburg kommt der Bio-Fachhhandel 2011 auf einen geschätzten Jahresumsatz von 150 Mio. Euro. (FÖL 2011) Über 40 Bio-Supermärkte und zahlreiche kleine Bio-Geschäfte verkaufen Bio-Lebensmittel. Auch die Zahl der Bio-Gaststätten wächst: In der Region bieten inzwischen etwa 300 Restaurants und Gemeinschaftsverpflegungen Speisen aus biologisch angebauten Rohstoffen an. Auch Produkte des fairen Handels werden immer öfter gekauft: 2010 wuchs der Umsatz in Deutschland um 27 Prozent. Kaffee mit Fairtrade-Siegel wird Mainstream und findet sich nicht mehr nur in Spezialgeschäften des fairen Handels (Weltläden), sondern hat auch Einzug gehalten in die Regale von Lidl und Tchibo und wandert bei Starbucks über die Ladentheke. Kritiker/innen merken an, dass die Aufnahme fairer Produkte auch der Schönfärberei dienen kann und manch einem Unternehmen ein sozial-verantwortungsvolles Image verleihen soll, jedoch weder echte Überzeugung dahinter steht noch der faire Anspruch auf andere Produkte oder gar die eigenen Mitarbeiter/innen übertragen wird. (vgl. z.B. BAUMGÄRTNER 2006) Nichtsdestotrotz verbreitert sich das faire Kaffeeangebot, das von Kund/innen gut angenommen wird.

 

Abb. 1:   fair produzierter Brandenburger Partnerkaffee

Mitarbeiter/innen von Betrieben, die nachhaltige Produkte anbieten, müssen zum einen Kund/innen und Gästen gegenüber auskunftsfähig sein. Sie müssen erklären können, was das Besondere an den Produkten ist und wieso sie eventuell mehr kosten. Zum anderen müssen sie wissen, wie sie nachhaltiges Engagement Image gewinnend einsetzen können oder worauf sie bei Bestellungen zu achten haben. Das bedeutet, dass nachhaltig wirtschaftende Betriebe auch Mitarbeiter/innen brauchen, die in diesem Bereich qualifiziert sind.

Auch für andere betriebliche Innovationen können Mitarbeitende auf ihre Nachhaltigkeitsqualifikationen zurückgreifen, z.B. Vorbereitung auf Ressourcenknappheit, globale Trends erkennen und für Innovation nutzen. Vorausschauendes Denken und Systemverständnis helfen, die Auswirkungen globaler Herausforderungen auf das Unternehmen zu erkennen und rechtzeitig auf Risiken zu reagieren.

1.3 Nutzen für die Berufsschüler/innen

Junge Erwachsene, die solche Kompetenzen während der Ausbildung erwerben, sind vielfältiger einsetzbar, da sie über eine breite Qualifikation verfügen. Sie übernehmen Verantwortung für ihr persönliches und berufliches Handeln und verorten sich selbst als aktive Player, die Gesellschaft mitgestalten. Dies macht sie zugleich potent für Führungspositionen und die Übernahme von betrieblicher Verantwortung. Interkulturelle Kompetenz und Perspektivwechsel, die durch Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert werden, sind zudem wesentliche Qualifikationen im Umgang mit Kolleg/innen und zentrale Voraussetzung zur konstruktiven Konfliktbewältigung. Schließlich fördern die beiden pädagogischen Ansätze auch das Erkennen von Hierarchien und ausbeuterischer Arbeit sowohl in Bezug auf Arbeitsbedingungen bei Rohstofflieferanten als auch im eigenen Arbeitskontext, sowie die Verwirklichung des eigenen Rechts auf Mitbestimmung durch die Fähigkeit, eigene Themen im Betrieb einzubringen und anzustoßen.

1.4 Bildungspolitische Legitimierung

Der Integration von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulunterricht steht seitens der Bildungspolitik nichts im Wege. Im Gegenteil: Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) erklärt. Die Deutsche UNESCO-Kommission und das Nationalkomitee UN-Dekade BNE haben einen Nationalen Aktionsplan erarbeitet, in dem sie Wege der Implementierung aufzeigen. Auch das BMBF setzt sich für BNE ein.

Die Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben 2007 gemeinsam den „Orientierungsrahmen für den Lernbereich globale Entwicklung“ herausgegeben, in dem sich auch ein Kapitel zur beruflichen Bildung findet. Der Lernbereich Globale Entwicklung wird hier verstanden als wesentlicher Bestandteil der BNE und [ist] durch das Leitbild nachhaltiger Entwicklung mit anderen Lernbereichen der BNE eng verbunden. Das Lernen in diesem Bereich sollte Schülerinnen und Schülern eine zukunftsoffene Orientierung hinsichtlich der zunehmend globalisierten Welt und der Zukunftsfragen ermöglichen […]. Dabei sollten sie grundlegende Kompetenzen für eine entsprechende Gestaltung ihres persönlichen und beruflichen Lebens, für die Mitwirkung in der eigenen Gesellschaft und die Mitverantwortung im globalen Rahmen erwerben.“ (KMK/ BMZ 2007, 17)

Jedem Rahmenlehrplan ist ein Kapitel zum Bildungsauftrag der Berufsschule beigefügt. Darin wird auch die Befähigung zur Übernahme von sozialer und ökologischer Verantwortung betont; es  heißt u.a.: „Die Berufsschule hat eine berufliche Grund- und Fachbildung zum Ziel und erweitert die vorher erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Ver­antwortung befähigen." (KMK 2007, 9) Weiterhin soll im allgemeinbildenden Unterricht sowie – soweit möglich – im Fachunterricht auf aktuelle Probleme eingegangen werden, „wie zum Beispiel [...]

  • friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt
  • unter Wahrung kultureller Identität,
  • Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage sowie
  • Gewährleistung der Menschenrechte“. (KMK 2007, 10)

2 Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung  - Wird alles schon umgesetzt?

Von den Vereinten Nationen wird also Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung gefordert; Kultusministerkonferenz und BMBF unterstützen die pädagogischen Ansätze; in Rahmenlehrplänen gibt es Anknüpfungspunkte. – Wird also alles schon umgesetzt?

2.1 Aktueller Stand von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung

Im Nationalen Aktionsplan zur UN-Dekade für Nachhaltige Entwicklung sowie im Orientierungsrahmen Globale Entwicklung wird auf die Bedeutung von Globalem Lernen und BNE auch für die berufliche Ausbildung hingewiesen. Beide Dokumente sind für Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe nicht verbindlich. Bei der Erstellung beider Dokumente waren die für die Berufsbildung zuständigen Ministerien (BMBF, BMWi bzw. andere Fachministerien) nicht beteiligt.

Auf Bundesebene wurden seit 2004 vom BMBF über das Institut für Berufsbildung (BIBB) zehn Modellvorhaben gefördert, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung auseinandersetzen. In der Praxis gibt es zu diesem Bereich einige gute Beispiele. Das Programm wurde mit einer weiteren Förderausschreibung fortge­setzt; aktuell werden sieben Projekte mit insgesamt 3 Mio. Euro gefördert, davon eines aus dem Bereich Ernährung (Fachhochschule Münster, Institut für Berufliche Lehrerbildung). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt „Globale Welt Hotel“ (Universität Hamburg, Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik/Universität Lüneburg, Berufs- und Wirtschaftspädagogik), in dem u.a. Unterrichtsmaterialien entstehen.

Obwohl der allgemeinbildende Bildungsanspruch von Berufsschulen in den Rahmenlehrplänen betont und ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass auch im berufsbezogenen Unterricht soziale und ökologische Verantwortung behandelt werden sollen, finden sich nur selten entsprechende Formulierungen in den Lernfeldern wieder. Während ernährunsgphysiologische Aspekte und Umweltthemen häufiger genannt werden (etwa die Ausführung der Arbeitsschitte nach ökologischen Kriterien im Rahmenlehrplan der Köch/innen), gibt es wenig bis keine Hinweise in den Lernfeldern auf gesellschaftliche Verantwortung und die soziale Dimension von Nachhaltigkeit. Gespräche mit Lehrkräften haben ergeben, dass in der Praxis auch für die ökologische Dimension „einfach keine Zeit ist“. So bleibt es den einzelnen Lehrkräften überlassen, Aspekte von Nachhaltigkeit und Globalisierung in den Unterricht zu integrieren. Der allgemeinbildende Bildungsauftrag muss sich jedoch auch stärker in den Ausformulierungen der Lernfelder wiederfinden und vor allem auch prüfungsrelevant werden, damit er im Unterricht tatsächlich umgesetzt wird.

Maßgebend für die Inhalte der Abschlussprüfungen sind die jeweiligen Rahmenlehrpläne und Curricula. Dementsprechend haben Themen des Globalen Lernens und der Nachhaltigkeit bislang kaum Prüfungsrelevanz. Der Nationale Aktionsplan greift diese Tatsache auf. Allerdings wurden diese Ziele bereits in vorhergehenden Papieren formuliert, ohne dass daraus besondere Maßnahmen abgeleitet wurden.

2.2 Hemmnisse für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Hemmnisse, die der Umsetzung von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung entgegenstehen und von Lehrkräften genannt werden, sind vielfältig und z.T. mit dem bloßen guten Willen Einzelner nicht zu überwinden:

  • An Schule und Berufsschule werden viele Umstrukturierungsvorgaben gestellt sowie weitere Anliegen herangetragen, so dass sich global-nachhaltiges Wirtschaften in Konkurrenz mit anderen wichtigen Themen befindet wie Ausgestaltung der Lernfelder, Schulqualitätsprozesse, Binnendifferenzierungs-AGs, Drogenprävention oder Antirassismus. Die Anforderungen an die Lehrkräfte seien schon enorm hoch, so dass diese sich nicht auch noch mit globalen Themen oder Nachhaltigkeit befassen können.
  • Viele Lehrer/innen haben im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Reformen mitgemacht. Manche von ihnen sind der Ansicht, weitere Neuerungen seien nur relevant für jüngere Lehrer/innen.
  • Fortbildungen werden eher zu berufsspezifischen Fachinhalten oder Methoden besucht (z.B. Schulentwicklung, Binnendifferenzierung…), weil hier entsprechender Umsetzungsdruck „von oben“ vorliegt. Die Einarbeitung in ein neues Thema erfordert Zeit: Unterrichtskonzepte müssen neu geplant werden, vorliegendes Unterrichtsmaterial muss geprüft und dem eigenen Stil angepasst werden. Das aktuell zur Verfügung stehende Stundenkontingent reicht nicht aus.
  • Es liegen bislang nur wenige Unterrichtsmaterialien vor, die sich an die Zielgruppe Berufsschüler/innen wenden; die meisten Materialien sind auf allgemeinbildende Schulen ausgerichtet. Gelegentlich wird auch die fachliche Qualität vorhandener Materialien bemängelt. Diese werden in der Regel von Expert/innen des Globalen Lernens oder Universitäten erstellt, die nicht selber Fachmann/frau in dem jeweiligen Berufsfeld sind oder nicht nah genug an der Zielgruppe Berufsschüler/innen arbeiten. Zudem wird kritisiert, dass der Anspruch vieler Lehrmaterialien zu hoch sei.
  • Häufiges Argument ist auch: „Unser Lehrplan ist sowieso schon überfüllt: Die Zeit reicht kaum aus, die vielfältigen Fachinhalte zu vermitteln.“ Zudem klagen Lehrkräfte darüber, das Niveau vieler Auszubildender sei so gering, dass es erst einmal darum gehe, die generelle Ausbildungsreife herzustellen. Scheinbar abstrakte Nachhaltigkeitsthemen einzuführen, sei in diesem Kontext nicht möglich.
  • Lehrkräfte befürchten außerdem, dass sich Berufsschüler/innen für nachhaltiges Wirtschaften kaum interessieren. Da global-nachhaltiges Wirtschaften zudem nicht prüfungsrelevant und darüber hinaus in der betrieblichen Praxis meist nicht umsetzbar ist, erwarten sie noch geringeres Interesse.
  • Der fehlende Einfluss der Auszubildenden im Betrieb wird immer wieder von Lehrkräften genannt: In ihrem Betrieb haben die Auszubildenden und einfachen Mitarbeitenden gar keinen Einfluss. Insofern ist es unrealistisch global verantwortliches Handeln zu vermitteln, wenn die­ses nicht umgesetzt werden kann. Zudem sei es für die Auszubildenden verwirrend, mit Konzepten konfrontiert zu werden, die anders als im Ausbildungsbetrieb sind.

3 Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung  - Wie und womit?

Trotz der genannten Hemmnisse lohnt es sich, sich für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Berufsschule zu engagieren.

Zunehmend mehr zivilgesellschaftliche Initiativen und Verbände machen Lobbyarbeit für verbindlicheres nachhaltiges Wirtschaften (z.B. Kampagnen für eine faire öffentliche Beschaffung) und stoßen damit in der Politik auf offene Ohren. Beispielsweise setzt sich das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für gesunde Ernährung und vergibt den Förderpreis Ökologischer Landbau, während das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf seiner Webseite unter dem Menüpunkt „Mitmachen“ für „fair und nachhaltig leben“ im Alltag wirbt. Auszubildende von heute, die auch in 30 Jahren ihren Beruf erfolgreich ausüben möchten, sollten sich bereits heute mit nachhaltigem, global-sozial verantwortungsvollem Wirtschaften auseinander setzen. Zugleich steigt seitens der Konsument/innen die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten: Sind Produkte nachhaltig? Wenn ja, inwiefern? Wenn nein, wieso nicht? Auszubildende müssen schon jetzt im betrieblichen Alltag auskunftsfähig sein zu diesen Fragen. Der Erwerb der erforderlichen Kompetenzen durch die Berufsschule sollte den gleichen Stellenwert erlangen wie der Erwerb anderer Fachkompetenzen, und zwar im Sinne von Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler/innen. Dies sollte sich in Stoffverteilungsplänen, Fortbildungsangeboten und Unterrichtsmaterialien widerspiegeln.

Derzeit werden Themen der Nachhaltigkeit und Globalisierung im Fach Sozialkunde. Wenn Auszubildende den Nutzen von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung erkennen und tatsächlich befähigt werden sollen, ihren Beruf später zukunftsfähig auszuüben, ist es unablässig, nachhaltiges Wirtschaften als Querschnittsthema im Fachunterricht zu verankern. Denn allein Sozialkunde kann dies nicht leisten. Nehmen wir als Beispiel ein nachhaltiges Fischrestaurant: Hier geht es um Fragen des Einkaufes, der Kalkulation, der Gästeberatung, der Personalführung und des Marketings. Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Konzept, dass alle Bereiche eines Betriebes umfasst.

3.1 Hemmnisse überwinden

Lehrkräfte, die Themen des Globalen Lernens und der Nachhaltigkeit in den Unterricht integrieren, leisten die Vorarbeit dafür heute meist in ihrer Freizeit: Sie besuchen Fortbildungen, sichten Unterrichtsmaterial und passen es ihren Bedürfnissen an. Lehrer/innen muss hierfür mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden. Andere Lehrkräfte benötigen mehr Austausch, mehr Informationen über gute Beispiele von gelungener Umsetzung, Handreichungen, die aufzeigen, wie Globales Lernen/Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Unterricht integriert werden kann. An manchen Schulen gibt es gut funktionierende Arbeitsgemeinschaften, in denen Lehrkräfte Stoffverteilungspläne, Konzepte für Projekttage u.a. erarbeiten und ihren Kolleg/innen zur Verfügung stellen. Schulintern sollte eine gute Abstimmung zwischen Lehrkräften der Fachkunde und der Sozialkunde stattfinden, damit Unterrichtsinhalte ineinandergreifen und sich ergänzen. Solche Prozesse sind besonders erfolgreich, wenn sie von Schulleitung und Kollegium unterstützt werden.

Adäquate Unterrichtsmaterialien sollten zur Verfügung stehen. Bislang ist nachhaltiges Wirtschaften in „Standardwerken“ großer Schulbuchverlage kein Thema. Derzeit werden Unterrichtsmaterialien von Universitätsprojekten oder Organisationen des Globalen Lernens/der BNE erstellt. Wichtig ist, dass sie gemeinsam und in enger Abstimmung mit Berufsschulen entwickelt und getestet werden, damit sie fachlich einwandfrei und methodisch zielgruppenadäquat sind.

Die Unterrichtsmaterialien sollten so konzipiert werden, dass sich „nachhaltiges Wirtschaften“ direkt in Übungen des Fachunterrichts einfügt und dass Aufgaben, die üblicherweise gestellt werden, nun global-nachhaltige Dimensionen beinhalten, z.B.:

  • Durchführung einer Aktionswoche „Fisch“ ð Aktionswoche „Nachhaltiger Fisch“
  • Erstellung von Marketinginstrumenten für eine Bäckerei ð Erstellung von Marketinginstrumenten für eine nachhaltig wirtschaftende Bäckerei

Wenn diese Verknüpfung stattfindet, können die Schüler/innen auch den Nutzen für ihre Berufstätigkeit direkt erkennen.

3.2 Weitere Möglichkeiten für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulalltag

  • Projekttage: Solche Aktionstage, die aus dem normalen Unterrichtsalltag rausstechen, ziehen Aufmerksamkeit auf sich und wecken Interesse – insbesondere wenn mehrere Klassen beteiligt sind und externe Expert/innen eingeladen werden. In vielen Städten gibt es Organisationen, die Referent/innen vermitteln (z.B. über die entwicklungspolitischen Landesnetzwerke).

 

Abb. 2:   Projekttag mit 100 Auszubildenden des Berliner Oberstufenzentrum Ernährung und Lebensmitteltechnik (Emil-Fischer-Schule), März 2011

  • Schulpartnerschaften: Gemeinsame Projekte mit Partnerschulen in Ländern des Südens macht Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung konkret erlebbar. Der direkte Austausch fördert nicht nur interkulturelle Kompetenz, gemeinsames Zubereiten von Speisen und der Austausch über nachhaltige Aspekte der Berufsausübung fördern auch die Fachkompetenz.

 

Abb. 3:   Auszubildende des Berliner Oberstufenzentrums Gastgewerbe (Brillat-Savarin-Schule) und des College of Cape Town kochen gemeinsam und entwickeln in Workshops Konzepte für nachhaltige Betriebe, April 2010

  • Betriebsbesichtigungen: Auch Besuche von Bio-Höfen oder bereits jetzt nachhaltig wirtschaftenden Betrieben (Gaststätten, Kantinen, Caterings, Bäckereien) hinterlassen bleibende Eindrücke bei Berufsschüler/innen. Sie erleben, dass nachhaltiges Wirtschaften funktioniert und erhalten Ideen für die direkte Umsetzung im betrieblichen Alltag. Die Erfahrung des EPIZ zeigt, dass nachhaltig wirtschaftende Betriebe in der Regel sehr offen sind für Besuchsgruppen.


Abb. 4:   Teilnehmende Berufsschüler/innen des europäischen Fachforums „Zukunftsfähig Wirtschaften“  besuchen die Produktionsstätte der Berliner Bio-Bäckerei Beumer & Lutum, April 2011

Schulfeste: Schulfeste stärken die Schulgemeinschaft und können unter das Motto „globale Nachhaltigkeit“ gestellt werden. Gemeinsam kann nachhaltig gekocht werden, regionale Anbieter präsentieren ihre Produkte, Nachhaltigkeitskampagnen stellen sich vor.

  • Schulwettbewerb: Durch die Teilnahme an einem Wettbewerb setzen sich Schüler/innen intensiv und selbständig mit nachhaltigem Wirtschaften auseinander. Thema könnte z.B. sein, ein Konzept für eine nachhaltige Gaststätte zu erstellen – von der Einrichtung und den Arbeistbedingungen, über die verwendeten Rohstoffe bis hin zum Marketing. Der Gewinn? – Vielleicht ein gesponserter nachhaltiger Kurztrip?
  • Schulbistro/Mensa: Wieso nicht bei der eigenen Verköstigung anfangen und mit gutem Beispiel vorangehen? Die Verwendung und der Verkauf von fairen und biologisch angebauten Rohstoffen und Produkten in Schulbistro und Mensa macht Berufsschüler/innen mit nachhaltigen Produkten vertraut und überzeugt von der Qualität.

4 Projektergebnisse des EPIZ

Das Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationszentrum e.V. (EPIZ, Berlin) entwickelt seit 1998 Veranstaltungskonzepte und Unterrichtsmaterialien des Globalen Lernens für die berufliche Bildung (z.B. für Florist/innen, Bürokaufleute, Reiseverkehrskaufleute). Ziel ist es, Themen der Globalisierung und Nachhaltigkeit in den Fachunterricht zu integrieren, damit Auszubildende die berufliche Relevanz zukunftsfähigen Wirtschaftens wahrnehmen und in einer globalisierten Welt berufliche Handlungsfähigkeit erlangen können. Drei Projekte wurden durchgeführt, die ernährungsbezogene Berufe zum Inhalt haben:

  1. Im Inwent- und EED-finanzierten Projekt „Zukunftsfähig arbeiten in einer globalisierten Welt“ (2009-2010) wurde unter anderem ein Unterrichtsmaterial für den Ausbildungsberuf Koch/Köchin entwickelt.

  2. Derzeit führt EPIZ das EU-gefördertes Projekt „Berufe Global“ (2009-2011) durch, in dem dieses Material in die Partnerländer (Österreich, Belgien, Polen, Ungarn) transferiert wird. Auch eine Handreichung entsteht, die aufzeigt, wie nachhaltiges Wirtschaften in den aktuellen Rahmenlehrplan integriert werden kann. Gemeinsam wird außerdem ein Unterrichtsmaterial für ein weiteres Berufsfeld – für den Bereich Bäckerei – entwickelt.

  3. In der Fortführung des GIZ/EED-geförderten Projektes „Zukunftsfähig arbeiten in einer globalisierten Welt“ (2011-2013) werden die entstandenen Unterrichtsmaterialien verbreitet. Darüber hinaus entsteht für den Bereich Ernährung ein Schüler/innenarbeitsheft zum Thema nachhaltiges Wirtschaften.

Im Jahr 2009 entstand die Unterrichtsbroschüre „Berufe Global - Kochen“ für die Ausbildung im Gastgewerbe. Die Broschüre wurde gemeinsam erarbeitet und herausgegeben mit der Brillat-Savarin-Schule, dem Berliner Oberstufenzentrum Gastgewerbe. Zum Schuljahr 2010/11 wurde der Unterricht des Ausbildungsganges Köch/-innen neu organisiert und auf Blockwochen umgestellt. Zu einer vorbereitenden Schulkonferenz wurden alle beteiligten Lehrkräfte (Fach-, Sozialkunde- und SprachlehrerInnen) eingeladen sowie MitarbeiterInnen des EPIZ. Gemeinsam wurden Konzepte für projektorientierten Blockunterricht entworfen und Anknüpfungspunkte für Globales Lernen und BNE gefunden. In der Folge entstand ein gemeinsames prozess- und erlebnisorientiertes Unterrichtsmaterial, das auf die Blockwochen ausgerichtet ist: Mit Hilfe von Planspielen, Rollenspielen, Kundenaufträgen, Kreuzworträtseln und einer Label-Rally zu Nachhaltigkeitssiegeln setzen sich Schüler/innen seitdem im Fachunterricht mit Auswirkungen der Globalisierung auf ihren Beruf auseinander. Sie entwickeln Handlungsmöglichkeiten, die am Leitbild nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet sind.

Die Broschüre gliedert sich in fünf Bausteine:

  • Fisch (Überfischung, Nachhaltigkeitssiegel, Preiskalkulation, Gastgespräch)
  • Schweinefleisch (Mehrkosten von Bioprodukten, Tierhaltung und Auswirkungen auf die Fleischqualität, religiöse Speisevorschriften)
  • Rindfleisch (Auswirkungen des Rindfleischkonsums auf Mensch und Umwelt, Marketingkonzept)
  • Geflügelfleisch (Planspiel über Exporte von Geflügelresten nach Westafrika, Erstellung einer Speisekarte unter Verwendung des ganzen Tieres)
  • Pflanzliche Rohstoffe: Tomaten (regionaler Tomatensalat, Subventionen im Agrarsektor, Exporte von Überschüssen, Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft)

Die Printbroschüre wird ergänzt durch ein E-Learning-Angebot. Die Kurse sind unter www.epiz-berlin.de/moodle auch für Gäste einsehbar.

 Initiates file download

Abb. 5:   Cover des Unterrichtsmaterials „Berufe Global – Kochen“ (2009)

Im Jahr 2011 erarbeiten die Partner EPIZ (D), Baobab (Ö) und die Handwerkskammer Olsztyn (PL) des EU-geförderten Projekts „Berufe Global“ eine weitere Unterrichtsbroschüre in Kooperation mit dem Berufsbildungszentrum Mölln. Sie richtet sich an Lehrkräfte für die Bereiche Bäckerei/Konditorei. Gemeinsam mit Lehrkräften der Berufsschule wurden Anknüpfungspunkte für Globales Lernen in den Lernfeldern erörtert. Entwickelt wurden drei Bausteine:

  • Gewürze (Herkunft und Verwendung von Gewürzen, Preiskalkulation, Fotostory zu einer Verkaufssituation)
  • Getreide (Verwendung unterschiedlicher Getreidesorten, Ursachen für den Anstieg des Getreidepreises, Handlungsmöglichkeiten von Bäckereien vor Ort)
  • Nachhaltig Verpacken (Begriff Nachhaltigkeit, Rohstoffe gängiger Verpackungsarten, nachhaltige Verpackungen)

Ergänzend zum Print-Material entsteht ein E-Learning-Kurs, in dem Lehrkräfte z.B. Powerpoint-Präsentationen als Vorlage finden. Eine DVD mit Arbeitsblättern, kurzen Video-Dokumentationen ausgewählter Methoden für Lehrkräfte sowie Filmspots über nachhaltig wirtschaftende Best-Practice-Betriebe zum Einsatz im Unterricht ergänzen die Broschüre.

Dem Unterrichtsmaterial zugrunde liegen die vom Pädagogischen Werkstattgespräch im Jahr 2007 erarbeiteten „Beurteilungskriterien für Unterrichtsmaterialien des Globalen Lernens“, die im Rahmen des EU-Projektes um Kriterien für die berufliche Bildung ergänzt wurden.

Gemeinsam mit Lehrkräften von Berufsschulen und überbetrieblichen Ausbildungsträgern wird eine Handreichung für die Ausbildung von Köch/innen erarbeitet. Ziel ist es, aufzuzeigen, wo in den aktuellen Lernfeldern des Rahmenlehrplans nachhaltiges Wirtschaften integriert werden kann.

5 Fazit

Nachhaltiges Wirtschaften sollte als Querschnittsthema in der beruflichen Bildung verankert werden. Dafür muss die Integration von Globalem Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Fachunterricht stattfinden und nachhaltiges Wirtschaften prüfungsrelevant werden. Zu stärken ist vor allem die soziale Dimension von Nachhaltigkeit, die sich bisher kaum in Rahmenlehrplänen findet.

Mit der Integration von nachhaltigem Wirtschaften in die berufliche Bildung wäre Deutschland keineswegs Vorreiter: In Polen beispielsweise ist Globales Lernen bereits beschlossene Sache und gehört ab 2013 zum Alltag allgemeinbildender und beruflicher Schulen.

Literatur

BAUMGÄRTNER, U. (2006): Nestlé, Lidl & Co. – Weltmeister des fairen Kaffeehandels ...Wie Konzerne Imagepflege betreiben und damit noch verdienen. Online: http://www.ila-web.de/artikel/ila297/fairerhandel.htm  (03-05-2011).

BMBF (2002): Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Bonn.

KMK (2007): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Bonn.

KMK/ BMZ (2007): Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung. Bonn.

BUND/ BROT FÜR DIE WELT/ EED (2008): Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt. Eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Bonn.

DEUTSCHE UNESCO-KOMMISSION/ NATIONALKOMITEE UN-DEKADE BNE (2008): Nationaler Aktionsplan für Deutschland. UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2005-2014. Bonn.

FÖL (2011): Bio-Markt in Berlin-Brandenburg – Fakten und Trends. Online: http://www.bio-berlin-brandenburg.de/presse/detailansicht/meldungen/bio-markt-in-berlin-brandenburg-fakten-und-trends-foel-2/  (03-05-2011).

NÖLLE, M./ SCHINDLER, H./ TREITSCHEID, P. (2010): Nachhaltige Entwicklung im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft. Materialien für Unterricht und Ausbildung, Lernortkooperation und weitere Anregungen. Hamburg.


Zitieren dieses Beitrages

KRÖHN, S. (2011): Fit für die Zukunft – Ein Plädoyer für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Bildung am Beispiel ernährungsbezogener Berufe. In: bwp@ Spezial 5 – Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Workshop 09, hrsg. v. STOMPOROWSKI, S./ MEYER, H., 1-15. Online: http://www.bwpat.de/ht2011/ws09/kroehn_ws09-ht2011.pdf (26-09-2011).



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