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bwp@ Spezial 20 - November 2023
Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung
Hrsg.:
&Programmieren im Zeitalter der generativen KI: eine transversale Kompetenz in der Berufsbildung?
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit Programmieren als transversale Kompetenz für die Berufsbildung gefördert werden sollte. Mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (ChatGPT von OpenAI.com) stellt sich die Frage, inwieweit das Erlernen von Programmiersprachen künftig überhaupt noch notwendig sein wird. Um dieser Frage und der Bedeutung von Programmierung in der Berufsbildung nachzugehen, wird zunächst auf den Stand der bildungspolitischen Diskussion eingegangen. Dazu wird das Verständnis von transversalen Kompetenzen, Programmierung als Kompetenz im DigComp Framework sowie das Konzept des Computational Thinking (CT) näher untersucht. CT gilt als eine Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts und zielt darauf ab, den Menschen in die Lage zu versetzen, Methoden der Informatik für die Lösung von Problemen in einer Vielzahl an Domänen zu lösen. Neben der Aufarbeitung der bildungspolitischen Diskussion werden anschließend verschiedene Ansätze zum Programmieren, mit denen Berufslernende in Berührung kommen, genauer erörtert: 1) Regelbasiertes Programmieren (insbesondere mit visuellem Coding), 2) Programmieren als Aufsicht im Kontext des maschinellen Lernens und 3) Programmieren in Zusammenarbeit mit generativ vortrainierten Sprachmodellen. In jedem dieser drei Ansätze übernehmen die Berufslernenden eine andere Rolle. Eine Synopse der Überlegungen strukturiert erforderliche Programmierkompetenzen entlang einer KI-Wertschöpfungskette. Damit geben wir einen differenzierten Diskussionsbeitrag auf die Frage, inwieweit noch Programmierkompetenzen gefördert werden sollten, da KI-Systeme dies nun ggf. effizienter bewältigen könnten. Basierend auf unserer Analyse stellen wir vielmehr fest, dass andere Programmierkompetenzen in der Breite erforderlich werden. Berufslernende sollten bereits heute an sog. «Prompting-Skills» (im Sinne von Low-Coding) herangeführt werden, um sie auf zukünftige neue Formen der Zusammenarbeit mit generativen KI-Systemen vorzubereiten.
Programming as a transversal competence in vocational education?
This paper explores the question of the extent to which programming should be promoted as a transversal competence for vocational education and training. With the latest developments in the field of artificial intelligence (ChatGPT by OpenAI.com), the question arises to what extent learning programming languages will be necessary at all in the future. To explore this question and the importance of programming in vocational education and training, the state of the debate on education policy will first be addressed. For this purpose, the understanding of transversal competences, programming as a competence in the DigComp Framework as well as the concept of computational thinking (CT) will be examined in more detail. CT is considered a core competence of the 21st century and aims to enable people to solve computer science methods for solving problems in a variety of domains. In addition to reviewing the educational policy debate, we then discuss in more detail different approaches to programming with which vocational learners come into contact: 1) rule-based programming (especially with visual coding), 2) programming as supervision in the context of machine learning, and 3) programming in collaboration with generatively pre-trained language models. In each of these three approaches, professional learners take on a different role. A synopsis of our analysis structures required programming competences along an AI value chain. In this way, we provide a differentiated contribution to the discussion on the question of the extent to which programming competences should further be promoted, since AI systems could now manage this more efficiently. Based on our analysis, we rather emphasize that other programming competencies are becoming necessary across the board as transversal competencies. Vocational learners should already be introduced to so-called "prompting skills" (in the sense of low-coding) to prepare them for future new forms of collaboration with generative AI systems.
Zitieren des Beitrags
Seufert, S./Spirgi, L. (2023): Programmieren im Zeitalter der generativen KI: eine transversale Kompetenz in der Berufsbildung? In: bwp@ Spezial 20: Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung, hrsg. v. Barabasch, A./Fischer, S., 1-26. Online: https://www.bwpat.de/spezial20/seufert_spirgi_spezial20.pdf (19.11.2023).