bwp@ Profil 9 - August 2024

Vernetzt mit Franz

Profil 9: Digitale Festschrift für Franz Gramlinger

Hrsg.: Karin Büchter, H.-Hugo Kremer, Nicole Naeve-Stoß, Karl Wilbers & Lars Windelband

Qualität steht immer an erster Stelle!

Würdigung für Franz Gramlinger

Anfang dieses Jahrhunderts hatte ich erste Kontakte zu Franz Gramlinger und konnte dabei lernen, dass er sich nicht nur intensiv mit Qualität in der Berufsbildung beschäftigt, sondern dass er dafür steht! In mehreren Begegnungen kristallisierten sich nach und nach drei Phasen heraus, welche die Schwerpunktaktivitäten von Franz ausmachen:

  • Phase I: Franz begegnete mir als österreichischer Akteur in europäischen Projekten mit besonderem Augenmerk auf die Qualität in der Ausbildung junger Menschen und auf hochwertige Bildung und Gleichberechtigung.
  • Phase II: Weiterhin begegnete mir Franz als Organisator der Online-Zeitschrift „bwp@“.
  • Phase III: Franz begegnete mir als „Qualitätssachverständiger“ in Projekten und Pro­grammen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Asien.

Das allererste Treffen mit Franz (Phase I) fand im Rahmen einer europäischen Projektveran­staltung in Wien im Jahr 2003 statt. Schwerpunkt der Veranstaltung waren Fragen der Quali­tätssicherung in der Weiterbildung. Ohne Franz näher zu kennen, ist mir bei diesem Treffen aufgefallen, dass er bestens mit der Materie der Qualitätsentwicklung und -sicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung vertraut war. Franz stand für den Themenkomplex „Qua­lität in der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ und wir tauschten uns dahingehend aus, zukünftig bei Projekten, die sich mit Qualitätsanforderungen und -fragen beschäftigen, zu kooperieren. Allerdings kamen wir nie dazu, an und in einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten. Im besten Falle waren wir Projektpartner von Projekten, die von anderen Institutionen und Personen verantwortet wurden. Die aus der Feder von Franz stammenden Konzepte und systemischen Ansätze der Qualitätsentwicklung und -sicherung spielten bei all diesen Arbeiten immer eine wichtige Rolle.

Es hat dann einige Zeit gebraucht, bis ich realisierte, dass im Team der neu gegründeten Online-Zeitschrift „bwp@“ (Phase II) der dort aktive Franz Gramlinger dieselbe Person ist, die ich in der österreichischen Qualitätssicherungsszene der Berufsbildung verortet sah. Nach und nach erschlossen sich mir die Gründe für das Engagement von Franz bei „bwp@“. Er war und ist fit in der Nutzung von IT-Instrumenten. Er war und ist in der Lage, Aufrufe, Tagungen und andere Events erfolgreich zu organisieren und über die Onlineschiene publik zu machen. Er ist ein exzellenter Kommunikator, was sich beispielsweise sehr positiv auf die Einwerbung von Arti­keln niederschlägt. Diese Fähigkeiten verhalfen Franz auch dazu, dass er zu einem späteren Zeitpunkt die Leitung der Referenzstelle für „Qualität in der Allgemeinen- und Berufsbildung“ in der Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung übernommen hat.

Es gab noch eine dritte Phase (Phase III) der Begegnung mit Franz. Ich erhielt eine Einladung zu einer Tagung nach Hanoi, die sich mit Fragen der Berufsbildung beschäftigte. Als ich die Agenda analysierte, fiel mir auf, dass Franz darin mit der Qualitätsthematik verankert war. Die Tagung wurde von der vietnamesischen Regierung und der Deutschen Gesellschaft für Inter­nationale Zusammenarbeit organisiert. In der Folge besuchten wir mehrere solcher Tagungen und Workshops in Shanghai und Chiangmai und erfreuten uns an der sehr konstruktiven und erfrischenden Zusammenarbeit. Franz analysierte mit scharfem Blick die qualitativen Defizite in der mit den Tagungen in Verbindung stehenden Projektarbeit. Er ließ es sich nicht nehmen, zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der Qualitätsansprüche und -absicherung einzubringen. Franz beteiligte sich sehr engagiert an den Diskussionen und versuchte den Gedanken zu dem, was Qualität ist und wie Qualität in schulischer und betrieblicher Ausbildung Realität werden kann, zu transportieren. Die Abende dieser Veranstaltungen schlossen wir meist mit einem Tiger-Bier ab.

Ich erlebte Franz in inhaltlichen Fragen sehr engagiert und auch dann, wenn es zu einem Dis­sens aufgrund unterschiedlicher Bewertung von Zusammenhängen kam, verfolgte er immer die Deeskalation, was bei allen Beteiligten sehr positiv gesehen wurde und ein konstruktives Klima sehr unterstützte. Für Franz galt jeder Dissens als per Kommunikation lösbar. Aggressivität von Gesprächspartnern war ihm völlig fremd!

In zahlreichen Fällen erlebte ich Franz als zentralen Ansprechpartner von „bwp@“. Er hatte für jede Frage, für jedes Anliegen ein offenes Ohr und beantwortete jede Frage, ob mündlich oder per E-Mail, innerhalb von wenigen Stunden. Ich habe Franz immer wahrgenommen als wichtige und zuverlässige Säule für „bwp@“ und als einen, der der Zeitschrift mit zum Erfolg verholfen hat, weil er sowohl zu organisatorischen als auch zu inhaltlichen Fragen nicht nur ansprechbar war, sondern lösungsorientierte Antworten parat hatte.

Das konstruktive, zielgerichtete und an Problemlösungen orientierte Verhalten von Franz kann als „Marke“ bezeichnet werden. Diese gefällt und hilft bei vielen Vorgängen und Anliegen. Ich hoffe und wünsche sehr, dass er dieses weiterhin so praktiziert.

Zitieren des Beitrags

Spöttl, G. (2024). Qualität steht immer an erster Stelle! In K. Büchter, H.-H. Kremer, N. Naeve-Stoß, K. Wilbers & L. Windelband (Hrsg.), bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online. Profil 9 (S. 1–3). https://www.bwpat.de/profil9_gramlinger/spoettl_profil9.pdf (04.08.2024)