bwp@ Spezial HT2023 - Januar 2024

Fachkräftesicherung – Zukunftsweisende Qualifizierung, gesellschaftliche Teilhabe und Integration durch berufliche Bildung

Hrsg.: Karl-Heinz Gerholz, Silvia Annen, Rita Braches-Chyrek, Julia Hufnagl & Anne Wagner

Integriertes Fach- und Sprachlernen in der Pflegeausbildung als Beitrag zur Fachkräftesicherung und gesellschaftlichen Teilhabe

Beitrag von Andrea Daase & Micha Fleiner
Schlüsselwörter: : Mehrsprachigkeit, Pflegeausbildung, integriertes Fach- und Sprachlernen, Scaffolding

Auszubildende mit nichtdeutschen Erstsprachen und noch nicht lange zurückliegenden eigenen Migrationserfahrungen sind im Rahmen des Generalistischen Pflegeunterrichts mit besonderen sprachlichen Herausforderungen konfrontiert, für die sie bislang nur selten ausreichende Unterstützung erhalten. Dies kann zu Ausbildungsabbrüchen führen, was nicht nur aktuellen notwendigen Bemühungen zur Fachkräftesicherung widerspricht, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe der jungen Menschen verhindert oder zumindest stark einschränkt. Additive Sprachförderangebote stellen nur bedingt eine Lösung dar, zumal auch sie wieder exkludierend wirken. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Beitrag mit der Frage auseinander, wie Sprachliches und Fachliches auf methodisch integrativem und didaktisch eng miteinander verzahntem Wege vermittelt werden kann, um der (migrationsbedingt) sprachlich heterogenen Gruppe der Auszubildenden gerecht zu werden. Ausgehend von bereits vorhandenen additiven sprachlichen Unterstützungsmöglichkeiten wird die Notwendigkeit eines integrativen Vorgehens herausgearbeitet, das auf dem Prinzip des Scaffolding als theoretischer Grundlage beruht. Ein exemplarischer Unterrichtsvorschlag veranschaulicht das propagierte Vorgehen und es werden Empfehlungen für die Gestaltung einer sprachbildenden Pflegeausbildung in der Migrationsgesellschaft formuliert, in der – systematisch und von Beginn an – Partizipation ermöglicht und drohenden Ausbildungsabbrüchen präventiv entgegengewirkt werden soll.

Integrated content and language learning in nursing training as a contribution to securing skilled personnel and social participation

English Abstract

Trainees with non-German first languages and recent migration experience are confronted with special language challenges in nursing class, for which they rarely receive sufficient support. This can lead to training dropouts, which not only contradicts current efforts to secure skilled personnel, but also prevents or at least severely restricts the young peopleʼs participation in society. Offers of additive language support are only a limited solution, especially since they have an exclusionary effect. This leads to the question of how language and content can be taught in a methodically integrative and didactically connected way in order to respond to the needs of the (migration-related) linguistically heterogeneous group of trainees. Starting from already existing possibilities of additive language support, the article works out the necessity of an integrative approach which is based on the principle of scaffolding as a theoretical foundation. An exemplary teaching proposal illustrates this approach. In addition, the article presents recommendations on the development of a language-sensitive nursing training in the migration society. The aim is – systematically and from the very beginning – to enable participation and to prevent the risk of training dropouts.

Zitieren des Beitrags

Daase, A./Fleiner, M. (2024): Integriertes Fach- und Sprachlernen in der Pflegeausbildung als Beitrag zur Fachkräftesicherung und gesellschaftlichen Teilhabe. In: bwp@ Spezial HT2023: Hochschultage Berufliche Bildung 2023, hrsg. v. Gerholz, K.-H./Annen, S./Braches-Chyrek, R./Hufnagl, J./Wagner, A., 1-18. Online: https://www.bwpat.de/ht2023/daase_fleiner_ht2023.pdf (22.01.2024).