bwp@ Spezial HT2023 - Januar 2024

Fachkräftesicherung – Zukunftsweisende Qualifizierung, gesellschaftliche Teilhabe und Integration durch berufliche Bildung

Hrsg.: Karl-Heinz Gerholz, Silvia Annen, Rita Braches-Chyrek, Julia Hufnagl & Anne Wagner

Erfolgreich und zufrieden ohne Selbstständigkeit: Karrieren von Meisterinnen und Meistern im Handwerk

Beitrag von Katrin Rasch
Schlüsselwörter: Fachkräftesicherung, Handwerk, Meisterqualifizierung

Die Meisterqualifizierung ist für die Weiterbildung im Handwerk von zentraler Bedeutung. Während die aktuelle handwerkspolitische Diskussion durch die Diskrepanz zwischen der hohen Anzahl zur Übergabe anstehender handwerklicher Betriebe und der zu geringen Anzahl von Meisterabsolvent:innen und den hieraus resultierenden Konsequenzen geprägt ist, bleibt im Kontext der Fachkräftesicherung eine wichtige Zielgruppe unberücksichtigt: So zeigt die seit 2014 regelmäßig durchgeführte Meister-Absolvent:innenstudie des Forschungsinstituts für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln, dass rund die Hälfte der Absolvent:innen sich drei bis vier Jahre nach dem Ablegen der Meisterprüfung in einer Anstellung und ohne Absicht einer Selbstständigkeit befindet (Rasch 2022).

Warum sich Menschen im Handwerk auch ohne den Wunsch einer Selbstständigkeit für die Meisterqualifizierung entscheiden, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich ihnen bieten und wie sie ihren Weg rückblickend beurteilen, steht im Fokus dieses Beitrags. Im Ergebnis zeigt sich, dass Karrieren jenseits der Selbstständigkeit im Kontext der Fachkräftesicherung ein wichtiger Ansatzpunkt der betrieblichen Personalarbeit sind und entsprechende Qualifizierungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten gleichermaßen geschaffen werden müssen.

No self-employment, but still successful and satisfied: careers of master craftsmen and women)

English Abstract

Master craftsman qualification is of central importance for the skilled crafts sector. Currently, the debate on skilled crafts policy is dominated by the discrepancy between the high number of skilled crafts businesses due to be handed over and the insufficient number of master craftsmen and women graduates. Focusing on the resulting consequences and strategies to counteract this development, another important target group remains out of focus in the context of securing skilled workers: The study on master craftsperson graduates, conducted regularly since 2014 by the Research Institute for Vocational Training in the Skilled Crafts (FBH) at the University of Cologne, shows that half of the graduates are in employment three to four years after taking the master craftsperson examination and have no intention of becoming self-employed (Rasch 2022).

This article focuses on why people in the skilled crafts sector opt for a master craftsman qualification without the aim of becoming self-employed, what career development opportunities are available to them, and how they assess their path in retrospect. The results indicate that, from the perspective of securing skilled workers, careers beyond self-employment are an important aspect of HR work in companies, and support opportunities must be created in equal measure.

Zitieren des Beitrags

Rasch, K. (2024): Erfolgreich und zufrieden ohne Selbstständigkeit: Karrieren von Meisterinnen und Meistern im Handwerk. In: bwp@ Spezial HT2023: Hochschultage Berufliche Bildung 2023, hrsg. v. Gerholz, K.-H./Annen, S./Braches-Chyrek, R./Hufnagl, J./Wagner, A., 1-23. Online: https://www.bwpat.de/ht2023/rasch_ht2023.pdf (22.01.2024).